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Donnerstag, 22. November 2007

Cirkus - Laylower ****



Was waren das für goldene Zeiten für Musikliebhaber: "Blue Lines" and "Protection". Wer es erlebt hat, hat eine unabänderliche Sozialisation erfahren: gute Musik, chartstauglich und in der Mischung atemberaubend aber auch tanzbar. Für alle neu dazugestoßene: Massive Attack hat zwei der größten Alben der vergangenen 20 Jahre zu verantworten.
Was hat dies alles mit Cirkus zu tun?
Ohne Neneh Cherry kein Massive Attack und ohne Massive Attack kein Cirkus.
Damals waren die Jungs von Massive Attack noch ein "Wilder Haufen", der den Druck einer erfahrenen Musikerin bedarf um die Berufung professionel in eine Platte umzusetzen. Und diesen Druck übte Neneh Cherry aus.
Nun 20 Jahre und viele Erfahrungen und ein Viertel Leben später singt eben diese ehemals junge Frau voll Enthusiasmus an der Seite ihrer jungen enthusisiastischen Tochter von dem Glück mit der "Wild Bunch" abzuhängen.
So schließt sich ein filmreifer Kreis, der seine eigene Filmmusik schreibt.
Wie ein zeitloser Soundtrack der Neunziger klingt diese Platte.
Und wer die Neunziger mag ist hier goldrichtig.
"The future's bright right, we've been born again" schallt es aus dem Zirkus heraus. Der Eintritt kostet nicht die Welt...

Die Tracks, die sich meist über fünf bis sieben Minuten ausdehnen, enthalten alles, was den Stil in den Neunzigern populär machte: dubbige Downbeats, unter die Haut gehende Vocals, Turntablism, Elektro-Ambient, schroffe und doch schmiegsame Gitarren.

Der dreistimmige Vortrag zwischen Gesang und Rap schiebt jeden Song mit solchem Knack voran, dass früher oder später unweigerlich die kathartische Erlösung in Rockexplosion folgen muss. McVeys Usual Suspects des TripHop laden Nirvana, Radiohead, Manu Chao und so manchen Anticon-Representer zum Stelldichein. Die Liste ließe sich fortsetzen, würde der Eigenständigkeit der Menagerie aber kaum gerecht.

Hier wird in wunderbar bratzige Postrock-Gefilde gedriftet, über nebelverhangene Landstraßen geschlafwandelt, auf hartem Kopfstein gebounct. Stets zusammengehalten vom tighten Storytelling. Bei so viel Ohrwurmcharakter fällt selbst die leichte Überlänge der Platte nur marginal ins Gewicht. "Laylower" erscheint als Doppel-CD zusammen mit dem Originalalbum "Laylow".



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