Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Samstag, 1. März 2008

Hot Chip - Made in the Dark

Unsere Wertung: ***



In jedem Song steckt hier eine Überraschung, elektronische Dancefloor-Einflüße sind stärker geworden, doch die Gesangsharmonien überzeugen wieder einmal voll, und so erfrischend anders. Einfach intelligente Popmusik, abseits vom Mainstream!

Keine Lust auf das immergleiche Gedudel? Hot Chip bietet Abwechslung, egal ob tanzbar oder schräg. Sattes Hörvergnügen.

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Gnarls Barkley - Run (Official Video)

Die neue Single von Gnarls Barkley. Da freut man sich schon auf das neue Album.
Motown-Feeling puuuuur!



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Death Angel - Killing Season

Unsere Wertung: *****



Wir sehen auf das Cover, entdecken den Bandnamen und den Albumtitel. Es besteht kein Zweifel. Hier handelt es sich wieder um eine
Metal-Scheibe. Es besteht auch kein Zweifel, hört man in die Platte rein, dies hier ist bisher das Metalereignis 2008.
Hartes Riffing, tolle Melodien, treibende Drums, druckvoller Gesang beweisen dies.

Holt Euch dieses Wahnsinns-Teil!

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Freitag, 29. Februar 2008

Los Campesinos - Hold on Now, Youngster

Unsere Wertung: ****



Unbeschwert, jung und übermütig; oder: ausgelassene Fröhlichkeit made in Wales

Eine äußerst unterhaltsame alternative-indie-pop Cd von drei Damen und vier Herren aus Cardiff. Ihre Songtexte sind witzig, der Gesang unbeschwert, leicht und chaotisch zugleich. Die Pop-Melodien werden erstellt aus Klangcollagen, viel Geklatsche, verspielte Violinen- und Pianoklängen, schrammelnden Indie-Gitarren und polternden Drums. Unbeschwert, jung und übermütig, very british ohne Britpop zu sein oder gar trendy. Die sieben Waliser legen auf ihrem neuen Silberling dann auch gleich los wie die Feuerwehr mit dem Singletrack "Death to Los Campesinos!"

'Bei dieser Band fällt es schwer, den eigenen Enthusiasmus-Spiegel zu bremsen.' - "Don't tell me to do the math(s)" ist einer meiner Lieblinge auf dem Album, aber hört einfach selbst mal rein und habt Spaß :o)

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Nick Cave & the Bad Seeds - Dig, Lazarus, Dig!!!

Unsere Wertung: *****



Wieder ein echtes Highlight - CD einlegen, Lautstärke aufdrehen.

Immer wenn man das Gefühl hat, bei Nick Cave könnte sich etwas Routine einschleichen, reisst er wirklich das musikalische Ruder beim nächsten Album rum. Das war so bei "Boatsman calls" und als er nach "nocturama" etwas (auf hohem Niveau) stagnierte, brachten Ihm wohl die GRINDERMAN neue Inspiration.

Ganz so rau ist der Sound auf seiner neuen BAD SEEDS Scheibe zwar nicht, aber dennoch von besagten Album inspiriert. Lange wirkte Cave nicht mehr so beschwingt und experimentierfreudig, wie auf diesem Album. Es wirkt wie ein Befreiungsschlag von selbst auferlegten musikalischen Konventionen. Nicht nur für Nick Cave Fans ein Muss.

Diese Platte rockt!

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Donnerstag, 28. Februar 2008

Rodrigo Y Gabriela - Rodrigo Y Gabriela

Unsere Wertung: *****



RODRIGO Y GABRIELA ist ein sensationelles Gitarrenduo aus Mexiko, die ihre akustischen Gitarren auch perkussiv virtuos einsetzen. Das gleichnamige Album schaffte es auf Anhieb, als erstes Instrumentalalbum überhaupt auf Platz #1 der Charts ihrer Wahlheimat Irland; insgesamt verkauften sie über 350.000 Einheiten in den USA, UK & Irland.

Reisen bildet bekanntlich. Und RODGRIGO Y GABRIELA nehmen uns mit auf eine abenteuerliche, farbenfrohe musikalische Reise mit Zwischenstopps in Rock, Jazz, Latin, Klassik und Weltmusik. Ihr Horizont ist grenzenlos. Die virtuose Spielkultur auf zwei Nylonstringgitarren erlaubt dem mexikanischen Gitarrenduo mit unbekümmerter Leichtigkeit, südamerikanischem Feuer und hingebungsvoller Leidenschaft Ausflüge in alle Genres. Die beiden zelebrieren auf ihren Instrumenten eine explosive Guitar-Percussion - da wird auf den Instrumenten getrommelt, gewummert, geklopft, obendrein noch dazu mit den Füßen gestampft. Die Band selbst sieht sich eher als Rock-Acts und nicht als typische Weltmusik Formation.

Faszinierend mit welcher Schnelligkeit Rodrigo seine Soli spielt, die selbst Metallica-Gitarrist Kirk Hammett staunen ließe. "Heavy Metal goes Nylonstring". Das zeigt dieses Duo immer wieder überzeugend, covert Songs seiner Idole Metallica ("Orion"), zitiert die White Stripes ("Seven Nation Army"), streut Zitate des legendären "Mediterranean Sundance" (von DiMeola, McLaughlin und De Lucia) ebenso ein, wie Astor Piazzollas "Livertango" oder ein heiteres Zitat von Dave Brubecks Klassiker "Take Five". Gitarre - grenzenlos. Und nur wer Feuer verbreitet, kann erfolgreich mit dem Feuer umgehen, ohne sich zu verbrennen: Denn Led Zeppelins No-Go-Kultklassiker "Stairway To Heaven" sollte nur covern, wer sich entweder mit Nachdruck lächerlich machen möchte oder sich verdammt sicher ist. Tatsächlich gelingt dieses Kunststück auf `Rodrigo Y Gabriela': Selten gab es eine Coverversion, die treffender die wichtigen Linien extrahierte und spieltechnisch überzeugend darstellte, die stimmungsvoll, souverän und autark zugleich ist."

Das dritte Album 'Rodrigo y Gabriela', das JOHN LECKIE produzierte, der zuvor schon mit Gruppen wie Radiohead, XTC oder Muse erfolgreich zusammen arbeitete.

Sehr starke Rhythmen, perfekte Stücke.

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Mittwoch, 27. Februar 2008

The National Bank - Come on Over to the Other Side

Unsere Wertung: ***



Für Norweger sind The National Bank eine Supergroup, bei der Musiker aus Jazz, Indie und Rock gemeinsame Sache machen. In Deutschland ist allenfalls Thomas Dybdahl unter Singer/Songwriter-Fans bekannt. Kein Wunder also, dass der intelligente Düsterpop ihres Debüts von 2004 bei uns ein Geheimtipp blieb. Nun verschachteln die fünf Banker ein zweites Mal unterschiedliche Genres zu zeitlosen Popsongs und steigern mit erhöhtem Tempo und etwas weniger Melancholie sogar noch die Eingängigkeit. In Norwegen werden sie dafür sicher wieder Platin bekommen. Und vielleicht schafft es die grandiose Single "Family" ja auch bei uns ins Radio.

Fazit: braucht ein paar Durchläufe, lohnt sich aber!

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Eels - Meet the Eels

Unsere Wertung: *****



Mark Oliver Everett wird am 10. April 1963 als Sohn eines berühmten Quantenphysikers und einer Schriftstellerin in Washington, DC geboren. Beeinflusst von den Hörgewohnheiten seiner großen Schwester lässt er sich im Alter von 10 Jahren ein Schlagzeug schenken und sattelt als Teenager auf die Gitarre um. Nachdem er in den 80ern unter seinem Pseudonym E oder Mark E.)in diversen Bands spielte, produziert er schließlich sein erstes Album (Bad Dude In Love), welches auf 500 Kopien limitiert ist. 1991 unterschreibt er einen Vertrag bei Polydor und bringt dort unter dem Namen E die Alben A Man Called E (1992) und Broken Toy Shop (1993) heraus und spielt im Vorprogramm von Tori Amos.
1995 änderte er den Namen seines musikalischen Projekts zu Eels unter dem sich eine ständig wechselnde Besetzung versammelt, mit der er seine Lieder aufnimmt und live aufführt. Die Single Novocaine for the Soul wird ein Indie-Hit und das dazugehörige Video wird für mehrere MTV Awards nominiert. 1996 erscheint das Album Beautiful Freak und die Single Susan's House wird ein internationaler Top 10-Hit.
Mit diesen beiden Songs startet auch die 24 Track starke Werkschau, die uns durch alle Schaffensphasen der Eels führt. Aus allen Songs spricht diese herrliche Ironie - schöne Melodien werden mit tiefgründigen Texten versehen in denen E die Dinge des Lebens verarbeitet die ihm selbst wiederfahren sind und das auf eine unglaublich bewegende Weise.

Um die Werkschau zu vervollständigen sollte man unbedingt sich noch das Eels Album Useless Trinkets zulegen.

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Sheryl Crow - Detours

Unsere Wertung: ***



God bless thiss Mess ist ein hübsch verhuscht aufgenommenes Akustiknümmerchen, und so könnt's gerne weitergehen. Doch dann kriegt man den Versuch einer Gospelnummer mit Steeltrommeln um die Ohren gehauen, die jemand irgendwo ganz tief aus der Boney-M.-Schublade gekramt hat. Durchhalten, denn gleich darauf wird wieder eine gefällige Akustiknummer angezählt. Doch was soll der fürchterliche Backgroundchor? Ein füchterlicher Verdacht: Da macht sich jemand lustig über die ganzen Poperinnerungen, die wir im Lauf vieler Jahre abgespeichert haben. Am schönsten ist "Detours" jedenfalls, wenn Sheryl Crow über ihre Akkorde nuscheln kann und kein weiteres Alarrangement den Song stört.

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Goldfrapp - Seventh Tree

Unsere Wertung: ****



Romantik in Englands Wäldern...
...so ungefähr kann man das vierte Goldfrapp Werk "Seventh Tree" umschreiben. Die Discokugel wurde eingemottet, der Dancefloor dichtgemacht und ein neuer Pfad wurde entdeckt. Fein! Denn wenn man eines den Goldfrapps nicht vorwerfen kann, ist es langweilig zu sein und sich zu wiederholen. "Seventh Tree" verströmt eine ätherische, warme Ruhe, ist in sich stimmig und harmonisch und durchsetzt von einer Neo 70er Folk-Ästhetik die charmant und verbeugend Joni Mitchell oder Kate Bush zitiert und was soll man sagen, es passt! Alison Goldfrapp als Wald und Wiesen-Elfe die zwitschernd durch die Wälder streift, was kann es schöneres geben. Für mich jedenfalls sorgt "Seventh Tree" für Gänsehaut und bietet eine zugegeben kurze, aber kurzweilige Ablenkung vom Alltag eingebettet in angenehm relaxter elektronischer Folkmusik. Also, alle das Batik-Shirt angezogen und ab in den Wald...Alison Goldfrapp würde ich sogar zur nächsten Müllkippe folgen! Tolle Platte!



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Montag, 25. Februar 2008

Vampire Weekend - Vampire Weekend

Unsere Wertung: *****



Ihr Sound ist wirklich herzerfrischen neu: Ihre Mischung aus Rock und Afro-Pop ist so ungewöhnlich wie aufregend anders. Referenzen aus kongolesischer Soukous-Musik treffen auf krachende Riffs, die auch den Strokes gut zu Gesicht stehen würden. Manchmal erinnern sie aber auch die Talking Heads während ihrer kosmopolitischen Phase. Dabei entwickeln sie einen ganz eigenen Sound, der einem insbesondere live den Boden unter den Füssen wegzieht und dabei ebenso multikulti wie indie ist.

Die Musiker um den Sänger Ezra Koenig trafen sich an der Columbia Universität und stellten fest, dass sie alle ein ungeteilte Liebe für Paul Simons „Graceland“ Album hegten und zudem spanische Popmusik auf keinem ihrer Mixtapes fehlen durfte. Schon nach den ersten Auftritten wurde die Band zu den neuen Lieblingen in der großen weiten Welt des Internets. Vampire Weekend nutzen für ihre Songs ein Spektrum an Sounds, das weit über jegliches Gehoppe zwischen Genres hinausgeht und vereint, was bisher nicht zusammengehören durfte.

Ganz große Klasse - abseits aller Trends und mitten drin!!!



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Luciano - Jah Is My Navigator

Unsere Wertung: ****



Ein Rastamann auf dem CD-Booklet, "Jah" im Titel, ein grün-gelb-rotes Cover - ganz klar: Luciano macht Reggae. Gemütliche Sounds, karibische Stimmung? Auch. Aber Luciano überrascht auf "Jah Is My Navigator" ebenso mit erstaunlich tiefgründigen Balladen.

Luciano gilt als singender Prediger, er lobt Jah, wirkt als sein Botschafter, sein größter Gehilfe im Kampf um mehr Humanität auf Erden, und das bewerkstelligt er mit zeitlosem Roots-Reggae mit klassischen Zutaten. Der Sänger steht auch für sommerliche Rhythmen, teilweise zu leichtfüßige Roots- & Culture-Texte, Chart-Kompatibilität und karibische Sonne. Kein Widerspruch, wie man aus Jamaika bereits seit langer Zeit weiß.

Überraschend an diesem Album sind allerdings die (wenigen) leisen, balladesken Töne, die Luciano hin und wieder anschlägt. So beweist beispielsweise die gitarrenlastige Ballade "Darkness", wie viel Soul der Mann in der Stimme hat und wie widerstandslos er damit in die US-Charts wandern könnte. Einige Lieder könnten glatt dem guten alten Seal Konkurrenz machen, wie beispielsweise "Hard Herbs" mit dem feinen Piano. Der kernige Tanzbodenfüller "No Evil" sorgt für das andere Ende der Fahnenstange, nämlich für einen knackigen potenziellen Chartshit.

Der Rest des Albums dümpelt beim ersten Hören eher sonnig-nichtig vor sich hin. Doch es erschließt sich - bei mehrmaligem Hören - immer mehr, verliert seine vordergründige Einfachheit und kinderliedähnliche Direktheit ("I'm The Tuffest") und eröffnet ein dickes, volles Soundspektrum. Trotzdem sind einige Songs definitiv zu sülzig wie "Trod Out" mit der fiesen Schweineorgel oder "Sweet Jamaika" mit seinen melonenschweren süßen Klischees. Luciano versucht, sehr viele verschiedene Geschmäcker zu bedienen, von Roots zu Pop, von Charts zu Underground, und er macht es somit eigentlich allen unmöglich, das Album komplett zu mögen - je nach Geschmackslage. Trotzdem finden sich ein paar richtig gute Songs darauf.

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