Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
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Donnerstag, 8. September 2011

Lil Wayne - Tha Carter IV

Unsere Wertung: ***
Tha Carter IV

Keine leichte Geburt. Die Erwartungshaltung war hoch. Der Druck ebenso.
Nicht nur, dass Kritiker Lil Wayne die unangefochtene Herrschaft im Rapgame zwischen 2005 und 2008 zuschrieben, auch er selbst proklamierte den Thron zu jener Zeit völlig zurecht für sich.
Auf seinem neuen Album verhält sich The Best Rapper Alive allerdings ungewohnt zurückhaltend, beinah schüchtern wie der Schuljunge, der auch das Cover ziert. Von Größenwahn keine Spur. Er ist sich des Stellenwerts dieser Ausgabe bewusst, die das Resümee seiner Carter-Ära mitprägt.
Und das ist eventuell exakt das Problem. "Tha Carter IV" ist in seinem Flow wie auch in seiner Produktion unnötigerweise gedrosselt. Es verliert sich leicht in dem derzeitigen Mainstream-Hip Hop, der das Ergebnis des eigenen Einflusses Waynes darstellt. Zwar entlädt sich der durchwegs synthetische Sound regelmäßig in einem Gewitter aus Snares, Claps und Hihats, das von warmen Schwaden orchestraler Einspielungen umgeben wird, trotzdem wirken viele der Beats austauschbar. Wie Relikte des Vorgängers. Astrein produziert, interessant komponiert, aber jeweils eine Spur zu eindimensional im Klangspektrum der gesamten LP.

"Tha Carter IV" ist kein schlechtes Album. Es ist bloß keines der stärkeren Lil Waynes. Vielleicht wird es seiner eigenen Erwartung nicht gerecht. Vielleicht wirkt auch alles plump, das nicht den dritten Teil der Reihe vernichtend in den Schatten stellt. Vielleicht wäre aber auch einfach mehr drin gewesen. Im Repeat-Modus mag es sich wohlfühlen, es ist trotzdem ein suboptimales Finale für eine derart gelungene Serie.

Anscheinend ist Weezy aufgrund einer staatlich verordneten Abstinenz inzwischen komplett drogenfrei. Das tut sicherlich gut. Sein kreatives Schaffen kommt damit allerdings wohl noch nicht so richtig klar darauf.

1822direkt





Dienstag, 6. September 2011

The Rapture - In the Grace of Your Love

Unsere Wertung: ****
In the Grace of Your Love

Da ist sie nun also die lang erwartete Platte der Band, die unter all den Nachahmern und Wiedergängern von Post-Punk- und New-Wave-Helden wie Gang Of Four, Public Image Limited und Heaven 17 schon die Rolle des Alterspräsidenten einnehmen dürfte. 1998 in New York gestartet, mittlerweile zum Trio geschrumpft und die große Hoffnung ihres Labels DFA, seit denen James Murphy alias LCD Soundsystem im letzten Jahr den Dauerdienst als Goldesel gekündigt hat. The Rapture schienen bis vor einiger Zeit den Weg ihrer Kollegen von Radio 4 zu gehen, die ebenfalls 2006 sang- und klanglos von der Bildfläche verschwanden - man hatte fast den Eindruck, dass die Übergabe des Staffelstabes an Franz Ferdinand, die Klaxons oder auch die Foals zu sehr am Selbsterhaltungstrieb genagt hatte, als dass da noch etwas Namhaftes hätte folgen können.

Nun, ganz so tot waren sie wohl doch noch nicht und auch wenn das neue Album von einer "Erscheinung", so wohl einer der gängigsten Übersetzungen des Bandnamens, wohl doch noch weit entfernt scheint, so ist den dreien nach gut fünf Jahren mit "In The Grace Of Your Love" zumindest ein respektabler Coup gelungen. Ob sich das noch Dance-Punk nennen darf, ist fraglich - die quirlig-quengelnden, hochgepitchten Gitarren und auch der stilprägende Acid-Beat sind größtenteils verschwunden, auf der neuen Platte regieren dafür elektrisch verstärkter Soul, Funk und sogar Gevatter Blues verirrt sich am Schluß auf die Plastikscheibe ("It Takes Time To Be A Man").

Die nervöse Exaltiertheit, die noch der Vorgänger "Pieces Of The People We Love" mit Stücken wie "The Devil" und "First Gear" ausstrahlte, kommt allenfalls noch beim schrägen Falsettmix von "Blue Bird" oder dem pumpenden "Never Die Again" zum tragen, auch "Can You Find A Way?" hüpft noch recht ordentlich. Überraschend dagegen der einnehmende Schmachtfetzen "Sail Away" zu Beginn, die recht poppigen Diskotunes von "Miss You" oder die Quetschkommodenpolka "Come Back To Me", die dann noch ganz ordentlich ans Stampfen kommt.

So, wie man "Roller Coaster" und der MGMT-Zwilling "Children" (haha) getrost vergessen kann, so sehr überstrahlen das Titelstück mit dem angerissenen Gitarrenintro und die erste Single "How Deep Is Your Love" dieses Album - manchmal reichen eben zwölf Minuten, um den Hörer mit dem Rest des Albums zu versöhnen. Und vielleicht hat sich die mitgewachsene, nun etwas gereifte Stammhörerschaft ohnehin mit der Zeit von aktiven Eintänzern zu eher passiven Mitwippern entwickelt, dafür, das darf man ohne Häme sagen, ist diese Platte allemal bestens geeignet.



1822direkt





Freitag, 2. September 2011

Hard-Fi - Killer Sounds

Unsere Wertung: *****
Killer Sounds
Das dritte Hard-Fi Album verbindet den typischen Rock'n'Roll der Vorgänger Alben mit einer anhaltenden Faszination für Dance-Energie. Songs, die in einer Linie stehen mit New Order oder Primal Scream zu 'Screamadelica'-Zeiten.

'Killer Sounds' der Titelsong des Albums gibt den Grundton vor: zelebrierter Trotz, mit einem Fuß auf dem Tanzparkett und dem anderen auf der Redner-Plattform. Die Pop-Attacke einer Comeback-Single 'Good For Nothing' beispielsweise vermischt die wahre Geschichte vom Nachbarn von Basser Kai Stevens, der sich über dessen Drumspiel beschwert, mit dem sinnbildlichen drakonischen 'Nachbarn oben drüber' unserer Gesellschaft (inspiriert durch Dennis Browns 'The Man Who Lives Next Door'). Anderswo lungert der Rave. Bei 'Give It Up' - unterstützen pumpende Industrial-Beats und schneidende Rock-Riffs einen Song, der von der Regierungs-Koalition und internationalem Terrorismus handelt. 'Sweat' verquirlt auf brillante Weise den Funk und die Sexiness von Prince mit den Donner-Riffs der White Stripes und wirtschaftlichem Kampf. 'Fire In The House' handelt von diesem Gefühl, wenn du im Club bist und eine Person zum ersten Mal triffst, die ganze Nacht mit ihr zusammen verbringst und sie schließlich küsst während die Sonne aufgeht.

Killer Sounds stellt eine beeindruckende Errungenschaft der Disco/Rock-Mutation dar, knisternd vor sozialem Bewusstsein, Intelligenz und Rebellion. 'Feels Good' entfesselt Beduinen-Pop-Groove, zusammen mit Medhi Haddab, den sie bei einem Ausflug mit dem Afrika Express getroffen hatten. 'Excitement' kombiniert Gorillaz-Hoppelbeats mit eisigen Gary-Numan-Synthies zu einem schillernden Klassiker zum Herunterkommen – sowohl physisch als auch wirtschaftlich. Es ist ein riesiger Schritt nach vorn für diese ewig forschende Band und ein fesselndes drittes Kapitel in einer der unaufhaltsamsten Erfolgs-Storys des Jahrhunderts.


1822direkt





Mittwoch, 17. August 2011

Firefox AK - Color The Trees

Unsere Wertung: ****
Color The Trees

Durch Zufall bin ich auf dieses Album gestoßen und kannte "Firefox Ak" alias Andrea Kellermann zuvor nicht! Deshalb war ich auch überrascht, wie professionell dieses Album wirklich ist! Man nennt es als Stilrichtung " Indie-Pop ", was für mich zuerst beim Hören eigentlich keinen großen Unterschied zum normalen Popalbum ausmacht! Eingängige, fast "ohrwurmartige" Melodien, gespielt mit einem tollen Rythmusgefühl, ganz der schönen Stimme von Andrea Kellermann angepaßt! Und trotzdem ist es nicht einfach so eine Art " Popalbum" wie von Ladie Gaga etc. Die Musik ist anders. Denn sie ist einfach viel besser! Man muss es einfach gehört haben! Aber vorsicht!!! Es beseht "Suchtgefahr"! Empfehlenswert!!!!!!

1822direkt





Oh Land - Oh Land

Unsere Wertung: ****
Oh Land

"Oh Land" aus Dänemark liefert ein schön entspannt groovendes, teilweise sehr tanzbares Album ab, das im Zuge der neuen Popdiven aus Skandinavien viel Aufmerksamkeit erregen sollte. Die Stimme ist besonders und hebt sich von anderen Popdiven ab, bringt genügend Wiedererkennungswert mit.

Es paaren sich gekonnt cineastische Geigeneinlagen mit sphärischen Stimmungen, Electrosounds mit akustischen Spielereien, doch insgesamt bleibt alles im Popbereich verwurzelt.

Sei es tanzbare Popsongs wie "Human" oder "White nights", allesamt mit wunderschönen Geigenparts und eingängigen Melodien untermauert oder mystisch, cineastisch angehauchte Songs wie "Wolf and I", "Perfection" oder "Helicopter", so gelingt "Oh Land" die Brücke zwischen Radiotauglichkeit und einer Musik fern des Mainstream.
Bei "Son of a gun" oder "We turn it up" hört man Girliepop, der sicherlich auch für die Charts in Frage käme, so erinnern mich diese Songs auch ein wenig an Feist oder Lykke Li. "Perfection" dagegen bringt Goldfrapp-Anleihen und sorgt für weniger Massentauglichkeit.
Insgesamt ein tolles Popalbum mit wenig Ausreißern nach unten (einzig "Voodoo" klingt mir zu billig) und vielen gelungenen Songs überhalb der Belanglosigkeit, aber mit viel Luft nach oben, was die Besonderheiten und Ecken und Kanten angeht. Sehr zu empfehlen.

1822direkt





Freitag, 5. August 2011

Little Dragon - Ritual Union

Unsere Wertung: ****
Ritual Union

Das Cover verspricht Asiatisches, und wer sucht, wird auch fündig. In "Shuffle" zum Beispiel. Aber eine Erklärung, wie die Göteborger Elektroband um Sängerin Yukimi Nagano klingt, ist das noch nicht. Schwedisch? Vielleicht, wenn man bedenkt, dass Lykke Li Schwedin ist und Miike Snow zumindest zu zwei Dritteln. Aber insgesamt ist Little Dragon eher eine Band, die sich allzu einfachen Erklärungen verweigert. Elektrosound hält die mal vertrackten, mal melodischen Songs zusammen. Naganos Stimme lässt ihre Soul- und R'n'B-Fähigkeiten erahnen, spielt diese Karten aber nie voll aus. Von düsteren Untertönen bis zur Tanzbarkeit: Alles bleibt angenehm vage. Mit ihrem dritten Album finden Little Dragon definitiv ihren Weg - und sitzen zwischen allen Stühlen fest im Sattel.


1822direkt





Montag, 1. August 2011

Sbtrkt - Sbtrkt

Unsere Wertung: ****
Sbtrkt

Bislang experimentierte Aaron Jerome hauptsächlich mit instrumentalen EPs, die sich der zeitgenössischen britischen Bassmusik frönten. Für sein Debütalbum überrascht es dann umso mehr, dass er sich in der klassischen Produzentenrolle zurücklehnt, dafür zahlreichen Gast-Vokalisten den Vordergrund gewährt. Das Ergebnis ist ein Genre-Crossover, das sich als unverbrauchte Mischung aus Post-Garage, Dubstep-Pop und R&B-Dance verbuchen lässt. 

Damit reserviert er sich eine ähnliche Nische, die direkte Nachbarn wie James Blake oder Jamie Woon bereits im vergangenen Jahr global für sich proklamierten. Mit dem Unterschied, dass Jerome singen lässt.

SBTRKT kitzelt stimmungsvolle Sequenzen aus den Synthesizern, gönnt ihnen atmungsaktiven Raum für Klang und Atmosphäre. Auch wenn er ein weiterer englischer Produzent ist, der die Spielgärten von House, Dubstep und UK Funky durchpflügt und für sich beansprucht, stechen seine Songs stets eigenwillig heraus, sie sind akustisch gebrandmarkt, auf eine positive Weise.

Heraus kommt ein farbenfrohes Album, das nicht umsonst in manch Fachkreisen als Future-Pop betitelt wird. Das sich der Basskultur verschreibt, ohne ihr verschuldet zu sein. Das zugänglicher als Blake und Woon erscheint und obendrein breitere Facette in sich trägt. Ebenbürtig in den Bässen und Sub-Anhängern, mit ausgewogener Balance seiner in Beziehung stehenden Einzelteile.



1822direkt





Sonntag, 31. Juli 2011

Red Hot Chili Peppers - Blood Sugar Sex Magik

Unsere Wertung: *****
Blood Sugar Sex Magik

Herzlichen Glückwunsch zum Zwanzigjährigen!!!

"Blood sugar sex magik" wird von vielen Peppers-Fans, gerade von den "Insidern", als die beste Red-Hots-Platte überhaupt angesehen. Und das völlig zu Recht.

So scharf waren die Red Hot Chili Peppers noch nie: Mit "Blood Sugar Sex Magik" gelang dem Freak-Vierer ein pulsierendes, energisches Album.

Mit wertvoller Unterstützung durch den Produzenten Rick Rubin fanden die Peppers genau die richtige Mischung von Punk, Funk und Hip-Hop. Selbst bei einer Spieldauer von 74 Minuten hat dieser Durchbruch von 1991 Kontinuität und Zusammenhang, sowohl innerhalb des jeweiligen Stückes wie auch bei den 17 Tracks insgesamt. Begleitet von Riding Flea's antreibendem Bass liefert Anthony Kiedis seine aufklärerischen Texte mit dem Flair eines Rappers, rühmt die Tugenden (und weist hin auf die Gefahren) von Sex und Drogen. Klagende Balladen wie "Breaking the Girl", "I Could Have Lied", und der Hit "Under the Bridge" geben dem Album Tiefe und schaffen einen Kontrast zu der rohen Energie von "Mellowship Slinky in B Major", "Funky Monks" und "Give It Away". Rubin verschmilzt meisterhaft John Frusciantes rauhe Gitarre mit unwiderstehlichen Grooves.


Wolf Gang - Suego Faults

Unsere Wertung: *****
Suego Faults

Manchmal tragen Kinder von verständnisvollen Akademikern die schwersten Kreuze auf ihrem Rücken. Das mit dem Punkrock etwa, funktioniert bei ihnen einfach nicht. Max McElligott alias Wolf Gang mag das beste Beispiel sein. „Ich hatte in meiner Jugend nichts, gegen das ich rebellieren konnte“, sagt der Brite. Seine Freude am Lärm wurde von den Eltern gefördert. Das Klavier lernte er mit zwei, drei Jahren ohne jeden Zwang zur Harmonie. Und als er 13 oder 14 war, stand plötzlich ein Vierspurgerät auf dem Tisch.

Der Teenager beschäftigte sich fort­an damit, Perkussives und allerhand Hintergrundrauschen aufzunehmen, zu mischen und wieder abzuspielen, gerne auch rückwärts. Nebenher trommelte er in einer Rockband.

Aus den obskuren Vierspuraufnahmen sind herrliche Popsongs geworden, nachzuhören auf dem dieser Tage erscheinenden Albumdebüt Suego Faults, das unter dem ominösen Banner ‘Alternative Symphonic Pop/Rock’ läuft. Klingt komisch, erinnert aber – im positiven Sinne – an Bands wie die von Fridmann (MGMT, The Flaming Lips, Mercury Rev)  produzierten Bands sowie die klassisch glimmernde Riege um Gypsy & The Cat und – nun ja – The Naked And Famous.

Mit der aktuellen Single “Lions In Cages” hat McElligott auch einen überaus sympathischen Opener am Start: Glammiger Electro-Pop mit Indie-Charme und einem Hauch “Punching In A Dream” mündet in einen eindringlichen wie gigantischem Refrain, der mit vom genialen Gesang lebt. Dabei erinnert der Wolf Gang-Mastermind oftmals an MGMT-Stimme Andrew VanWyngarden zwischen den leicht fistelig intonierten Strophen und der Kopfstimme im Hauptteil. Mit den lebhaften “The King And All Of His Men” und “Dancing With The Devil” haben sich zwei weitere Hit-Kandidaten auf das Album geschlichen, die nach designierten Werbehits klingen und sich ein wenig von den übrigen Songs abheben.

Der Grundtenor auf “Suego Faults” ist ein überaus ruhiger und entspannter, verspielter Alt.-Pop steht im Vordergrund. “Something Unusual” hat beinahe etwas von Dream-Pop, geprägt von kleineren Chor-Passagen und Streichern aus der Dose – Atmosphäre dominiert ebenso wie vielschichtige Arrangements. Zu den Highlights dieser relaxten Seite zählt vor allem “Back To Back”, dessen Refrain zwar ein wenig lauter, verhältnismäßig angriffslustig wirkt, ansonsten aber problemlos neben “Electric Feel” von MGMT stehen könnte. “Where Are You Now” überrascht mit einer Foals-Melodie und einer aufheulenden Gitarre in den finalen Sekunden, während der Rausschmeißer “Planets” versöhnliche Töne anschlägt, sogar ein wenig Spector und balladeske Queen einbringt, ja beinahe als Radiosong durchgehen könnte, wenn da nicht die sympathische Überlänge nebst psychedelischem Finale wäre.

Weitestgehend vertraute Klänge in einem neuen Gewand hat “Suego Faults” zu bieten: Max McElligott nimmt die populären Electro-Pop-Sounds der letzten Jahre mit, verbindet sie mit verträumten Flaming Lips-Klänge, Spector-Klangwänden und Indie-Charme zu einer hitverdächtigen Masse zwischen vereinzelten Uptempo-Bastarden und auf Atmosphäre ausgerichtetem Slowfood. Herausgekommen ist ein sympathisches Debütalbum mit faux-symphonischen Elementen, die tatsächlich sehr Wolf Gang-artig sind – populäre Klassik im zeitgenössischen Gewand, wenn man so will. Einfach toll!

Freitag, 29. Juli 2011

Cashier No.9 - To the Death of Fun

Unsere Wertung: *****
To the Death of Fun

Unglaublich schöner eingängiger Gitarrenpop mit wunderbaren Melodien wie ein locker luftiges Sahnehäubchen auf einen feinschmeckenden und zuckersüßen Lieblingspudding. Lecker lecker.
Cashier No.9 sind erfinderisch, frisch und ganz anders als alles, was man sonst so momentan hört.
Irgendwie klingts nach The Byrds oder Beach Boys, aber doch
irgendwie nach etwa ganz eigenen.

comdirect



Incubus - If Not Now,When?

Unsere Wertung: ****
If Not Now,When?

Going soft!

Man kann sich viele der ersten Feedbacks schon ausmalen, 'Fortsetzung eines langjährigen Trends nach unten', wird es heissen. 'Incubus bringen zum x-ten Mal seit S.C.I.E.N.C.E. ein Album heraus, das schwächer ist als das vorherige', wird es heissen. U2 und Coldplay Vergleiche wird es geben, Verweise auf das Altern der Band.

Nach den ersten dutzend Hördurchlaufen kann ich mich diesen Einschätzungen auch nicht so ganz entziehen, einerseits etwas enttäuscht, aber dann doch eher wieder eingenommen, von den Lyrics, der musikalischen Finesse und Freiheit, die sich eine meiner Lieblingsband mal wieder herausnimmt.

Zu den Highlights und damit auch den Anspieltipps: Der beste Song ist SWITCH BLADE, schnell und kantig. Eine schöne Melodie, wird unterbrochen von hart gesprochenen Passagen, das Schlagzeug peitscht ganz alte Incubus voran. Ansonsten siedelt Incubus sich mit ,If not now, when` aber hauptsächlich im Midtempo und Balladenbereich an. THIEVES bspw., hätte als Ballade auch auf den Vorgängeralben funktioniert, textlich wird Incubus hier sehr sozialkritisch. Oder DEFIANCE, ein weiteres Highlight, sehr organisch, die Gitarren bleiben akustisch und unplugged, erinnert sehr an Led Zeplin, was ja keine schlechte Referenz ist, auch wenn die Vocals eher punkmässig rüberkommen. IN THE COMPANY OF WOLVES zitiert mit Pink Floydauch wieder eine altvordere Band. PROMISES, PROMISES steigert die Schlagzahl wieder etwas, wird aber nicht von der Gitarre sondern vom Piano vorangetrieben, sehr funky, eine feine Erweiterung des Spektrums. Insgesamt gibt es für meine Ohren aber einige zuviele ruhige Songs, auch wenn ich den ganzen Ansatz nachvollziehen kann. FRIENDS & LOVERS gehört in diese Kategorie, vom Text her spannend, in der Umsetzung etwas zu kitschig.

Ein wenig Hin- und hergerissen, es ist immer noch unverkennbar Incubus: textlich poetisch wie immer und über alle Zweifel erhaben, musikalisch funktioniert diese Platte an lauen Sommernächten oder beim cruisen. Allein, live, kann ich sie mir noch nicht vorstellen, aber da ist die Band ja eh immer für eine Überraschung gut und nicht wirklich an die Studioversionen gebunden.

Liebe Incubus Afficionados, bitte bitte vorher in alle Ruhe hineinhören, es steckt immer noch Incubus drin, aber der Ansatz ist ein anderer, ruhigerer, weniger verspielter, sophisticated.

Ich tat mich anfangs schwer mit diesem neuen Album. Aber mittlerweile gefällt es mir von Tag zu Tag immer besser. Ein gutes Zeiche nfür ein gutes Werk.

comdirect



Donnerstag, 28. Juli 2011

Wiley - 100 Percent Publishing

Unsere Wertung: ****

100 Percent Publishing

100 Prozent Arschtritt-Grime mit ultratrockenem Sequenzerknarz und wohltuend rüder Sound-Skelettierung. Es dauert ziemlich genau acht Sekunden, bis man weiß, dass dieser Wiley des Jahres 2011 wieder sehr ernst zu nehmen ist. Dann hat man das erste Mal die markerschütternde Schepper-Bassline des Openers „Information Age“ in Ohr und Magen. Wiley selbst hatte bis dahin schon alle Zeit der Welt, eine erste Rap-Salve zu starten, unterlegt von einem stoisch-blechernen Beat. Viel mehr passiert dann genau besehen auch nicht mehr – in diesem Track und auf diesem Album. Grime ist ganz offensichtlich kein bisschen tot oder auch nur müde, zumindest, wenn ein Großmeister wie Wiley beschließt, wieder ganz auf die Oldschool-Basics zu setzen. Wiley – „Numbers in Action“ Es ist eine geradezu erfrischende Direktheit, die von den brutal aufs Grundgerüst herunterskelettierten Tracks ausgeht. Ungemein robust erscheinen die, eine Antithese zu den durchgeistigten Soundexkursionen der Post-Dubstep-Generation ebenso wie zum immer noch allgegenwärtigen HipHop-Hochrüstungswahnsinn mit all seiner andauernden Autotune-Versessenheit und den mörderisch teuren Produktionen. Es ist aber auch eine Absage an die reine Bass-Glückseligkeit, denn hier steht vor allem eines im Mittelpunkt: Wileys eindringlich – fast ist man geneigt zu sagen: monoton – hämmernde Stimme und ihre Schnellfeuer-Raps, deren vorzeitige Abnutzung indes durch clever getaktete Response-Chöre oder begleitende Sidekicks verhindert wird. Wiley – „Boom Boom Da Na“ Überhaupt: Es ist keineswegs so, dass innerhalb des streng limitierten Grime-Spektrums keine Feindifferenzierung möglich wäre. Da reicht die Spanne locker von einem trocken pumpenden „Numbers In Action“ zum gleich einen Track weiter verspielt und gutlaunigst daherirrlichternden „Boom Boom Da Na“ mit seinen Atari-Sounds oder vorwitzigen Background-Vocals. „Wise Man And His Words“ erlaubt dann sogar, dass sich eine zarte Pianobegleitung zwischen den massiv knarzenden Basslines durchmogelt. Es ist ein fast schon berückender Moment, der denn auch eine über die nächsten drei, vier Tracks andauernde versöhnlichere Phase einschlägt, die das Tempo drosselt und ein wenig Atemluft verschafft. Hintenraus gibt es dann nochmal hoch konzentrierte Soundarbeit mit messerscharfen Reimen und mächtigem Arschtritt-Potenzial. 100 Prozent überzeugend. Welcome back.

comdirect



Yacht - Shangri-la

Unsere Wertung: ****
Shangri-la

Festhalten, anschnallen: Es geht mit Lichtgeschwindigkeit in unbekannte Welten. Mit "Shangri-La" haben sich YACHT in eine kosmische Zukunft katapultiert. Seit 2004 schreiben YACHT aus Portland ihre Songs im Duett und veröffentlichen auf dem experimentellen New Yorker Elektro-Punk-Label DFA. Waren vorangegangene Alben schon durchaus überdreht, so hat sich das Elektro-Chaos-Duo mit "Shangri-La" endgültig ein Space-Shuttle geschaffen. Schon im Opener "Utopia" steckt derart viel zündende Energie, dass der Start in futuristische Gefilde kein Problem darstellt: Der tropische Titel überschlägt sich beinahe selbst. Ein rasender Bass, röhrende Gitarren, Synthies, Fauchen und Zischen bilden eine ungeheuren Vielschichtigkeit an brisant schnellen musikalischen Schichten. Nach dem quirligen Besuch in Utopia, dem Idealbild der Zukunft, landet man schließlich, begrüßt von den Worten "The earth is on fire / We don't have no daughter / Let the motherfucker burn", auf der dunklen Seite der hypothetischen Zukunftsszenarien – in Dystopia. Dumpfe Synthieflächen und ein entschleunigter, puckernder Beat treiben das Stück derart rucklos, dass man zu der Überzeugung gelangen kann, tatsächlich im Weltall angekommen zu sein. Das Gefühl von schwerelosem Umhertreiben wird auch im Folgenden nicht genommen. YACHT - "Utopia / Dystopia (The Earth Is On Fire) "You're one step over the line / you're fine" heißt es schließlich in "One Step", das sich durch spacige Klangeffekte in die galaktischen Welten eingliedert. Wie ein Abzählreim fährt das Stück bis zum zehnten Schritt fort und verrät doch nicht, worin es eigentlich die Linie sieht. Mit "Holy Roller" kommt "Shangri-La" bei seinem ersten echten Ruhepunkt an – echounterlegter Gesang über Fingerschnipsen mit Bass-Schnipseln, für zwei Minuten ist das alles. Mit "Beam Me Up" bringt sich das Album schließlich selbst auf den Punkt: "The future is a poem / cause it doesn't yet exist / we don't know if we reach out / to tentacle or fist" erklärt der Song, bevor in vollen Chören YACHT die dringende Bitte äußern: "Beam me up". In "Shangri-La", einem fiktiven, paradiesgleichen Ort, irgendwo im Himalaya angekommen, findet man nach diesem Trip schließlich den Boden unter den Füßen wieder. Das Stück entspannt mit poppigen Melodien und tanzender Leichtigkeit. Wo vorher Synthies undurchdringlich dichte Klänge erzeugten, stehen nun ganz natürlich ein gemächlich blubbernder Bass und leichte Gitarre, darüber warmer, zweistimmiger Gesang. Nichts ist mehr schrill. YACHT - "Shangri-La" YACHT bewegen sich ausgesprochen eloquent durch die verschiedensten Genres: "Utopia" ist funkig, "Love In The Dark" hat wavigen Charakter. "Tripped & Fell In Love" ist mit einem krautigen Beat unterlegt und glänzt durch minimalistische Düsterkeit. "Shangri-La" schließlich ist ein sanft-beschwingter Pop-Song, in dem elektronische Elemente nur noch verschwindend gering vorhanden sind. Damit entsprechen YACHT ihrer eigenen Wunschkarriere, die niemals in irgendeiner Schublade hängen bleibt. Man kann trotzdem nicht verhehlen, dass sie mit "Shangri-La" auf einem relativ schmalen Grad zwischen genialer Flippigkeit und latenter Nervenbelastung balancieren. Die Stücke sind fast durchgängig überdeutlich präsent, treibend und energiegeladen. Die Stimme von Claire L. Evans zeigt eher wenig Variation und ist sehr durchdringend. Man könnte wohl sagen, dass YACHT einen Hang zur absoluten Übertreibung haben. Allerdings haben sie es mit diesem Album noch geschafft, die Waage zu halten – in der Machart zwischen thematischem Konzept und musikalischer Freiheit, in den Texten zwischen Quatsch und kritischer Botschaft, zwischen Experimentierfreude und persönlichem Stil. Und dabei legen sie soviel Enthusiasmus an den Tag, dass "Shangri-La" einfach mitreißt und erfreut. Nur bei Katerkopfschmerzen und Gereiztheitszuständen sei es eventuell mit Vorsicht zu genießen.

comdirect



Gavin Friday - Catholic

Unsere Wertung: ****
Catholic

Unfassbare 16 Jahre zogen seit der letzten echten Soloplatte "Shaq Tobacco" ins gebeutelte Land, trotz aller Soundtracks, Malereien und Theaterprojekte. Endlich schreibt Irlands Künstlerikone und Bonos 'Best Mate' wieder persönliche, gefühlvolle Songs, die sich von den Auftragsarbeiten der letzten Jahre deutlich unterscheiden.

Schon als Postpunkpionier und Schmerzens(front)mann der Virgin Prunes definierte er bereits Ende der 70er den Gothic neben Joy Division oder Bauhaus und tauft ihn gleich mit etwas Chanson und Brecht/Weill zwischen dem Krach. Dieses Mal hingegen ist die schiere Pein keine jugendliche Künstlerlaune zwischen Aggressivität und Weltschmerz. Die erduldeten Qualen sind leider allesamt echt. Diverse gesundheitliche Probleme, das tragische Scheitern von Gavins langjähriger Ehe und der Tod des eigenen Vaters bilden den ätzend sauren Niederschlag, aus dem diese Platte besteht.

Schon das sinistre Covermotiv verneint schnöde Unterhaltung oder gar Lebensfreude. Fridays Leiche liegt hier im Totenbett von Irlands Symbolfigur Michael Collins.

Die Musik auf dem Album ist alles andere als avantgardistisch zerquält, deprimierend oder schwer hörbar. Im Gegenteil: Im Moment der größten Krise liefert Friday sein mit Abstand gefälligstes Werk ab. Die Platte fließt in einem Strom zeitlos gentlemanhaften Darkpops mit einigen Tupfern Spaß, Groove und Temperament; eine schattenhafte Schönheit zwischen Alp und Traum.

Und bevor man nun glaubt, der irische Urgote sei komplett zum Trauerkloss mutiert, haut er uns noch zwei satte Groovenummern um die Ohren. "Perfume" glänzt als Floor versengendes Erotikpaket samt angedeutetem funky Touch. Die im Kontext etwas absurden - dennoch perfekt harmonierenden - Lalalala-Chöre erinnern dabei dezent an Peter Murphy-Verzierungen.

Das noch unkonventionellere "Where'd Ya Go? Gone" macht den Groovesack hernach richtig fest zu. Dieser schwül-sumpfige sowie Schäferstündchen kompatible Gotenfunk sollte sogar Freunden von Slys "There's A Riot Going On" gefallen.

comdirect



Mittwoch, 27. Juli 2011

Portugal. the Man - In the Mountain in the Cloud

Unsere Wertung: ****
In the Mountain in the Cloud

Portugal the Man probierten viel aus in den letzten Jahren und Alben. Von Electro über 70's- rock, Progressive, Indi u.v.a. stapfen sie uns nun durch die kalte Arktis in unsere sensibel Alltags- Gaga- Brei geplagten Ohren um uns mit neuem Stoff zu versorgen. Das ganze ist bekannt und doch wieder anders. In gewisser Weise ist dies nicht der Nachfolger ihres sehr experimentellen "American Ghetto" sondern des Vorgängers "The Satanic Satanist". "In the Mountain in the cloud" setzt wieder mehr auf live eingespielte Drums, weniger Loops und einfach einen runden Live Sound gespickt mit mal mehr oder weniger synthetischen aber eingängigen und nicht so radikalen Mitteln, was bei den vorhandenen Könnern ihres Werks sehr erfrischend ist. Da ertönt ein wunderbar melodischer Aufbau am Anfang von "You carrie us all", "All your light" ist von den großartig Vocalspielerein getragen und geht ganz tief ins Ohr! Auch der Song "Floating" ist hervorzuheben. Entfaltet er doch ab der Mitte des Songs eine schöne Gospel- Characteristik, die nicht mehr aus dem Ohr geht. Musikalisch gesehen gibts so einige Höhepunkte auf diesem Album. Beim ersten Reinhören muss man der Mugge in einigen Momenten noch eine zweite Chance geben, damit es seine Kraft entfaltet! Ansonsten ein sehr rundes und unterhaltsames Stück Weiterentwicklung einer der interessantesten Bands der letzten Jahre.

comdirect



Samstag, 23. Juli 2011

Nirvana - Nevermind

Unsere Wertung: *****
Nevermind

Wenn uns der Sound auf Nevermind jetzt vertraut ist, dann liegt das garantiert auch daran, daß tausende von Rockbands, die nach Nirvana kamen, krampfhaft versuchten ihren Stil zu kopieren. Nirvanas Sound prügelt aus den Boxen auf Dich ein. So wie das Turbo-Punk-Riff in "Smells Like Teen Spirit", in dem sich die angestaute Wut aus 15 Jahren Rock-Underground in einem einzigen inbrünstigen Schrei Luft verschafft.

Nur wenige Alben haben das kulturelle Bewußtsein dermaßen geprägt, von den zwölf Songs auf der Platte sind mindestens schon zehn zu Standards geworden. Das historische Gewicht mag es schwierig machen sich die Platte unvoreingenommen anzuhören. Tatsache ist aber, daß die wahnsinnige Kraft, die in Kurt Cobains Gesang steckt, obwohl er kaum singen konnte, immer noch und immer wieder schockiert.

Sänger Kurt Cobain ist tot, aber der Mythos um seine einstige Band Nirvana lebt weiter: Allein schon die Grunge-Hymne Smells Like Tee Spirit macht dieses düstere Werk zur Rock-Reminiszenz einer Generation.

Diese CD ist jetzt 20 Jahre alt - das, was Kurt Cobain und Nirvana damals gemacht haben, war eine derartige Ansage und revolutionierte (Achtung jetzt) die DAMALIGE Welt.

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Jasta - Jasta

Unsere Wertung: ****
Jasta

Jamey Jasta, Frontmann und Herz von Hatebreed wirkt auf michoft wie ein fanatischer Metalhead und Hardcorefan der leider manchmal zu sehr einen auf "Tought Guy" ausm Ghetto macht, was nach Typen wie Biohazard aus motherfuckin`Brooklyn New York" einfach nicht mehr zieht. Dabei kann Jasta mit seiner Aggrocombo Hatebreed genauso punkten wie mit seiner Zweitband Kingdom Of Sorrow bei der er mit Kirk Windstein von Down / Crowbar zu Gange ist. Daneben gibt es noch das Hardcore Projekt Icepick und jede Menge Gastauftritte bei anderen Bands wie Terror, Agnostic Front oder Ill Nino. Außerdem hat er das Label Stillborn Records und war mal "Headbanger`s Ball" Moderator. Langweilig ist dem viel tourenden Sänger sicherlich nicht!

Nun gibt es auch eine selbstbetitelte Soloplatte unter dem Namen Jasta.
Muss das sein? Sicherlich nicht!

Ist das gut? Auf jeden Fall!

Jasta spult die fette Hatebreed Schiene ab und mischt das Songmaterial mit klar gesungenen, moderne Thrash Metal Songs die mich ein etwas an alte Metallica, Slayer im moderne Gewand von den Riffs her erinnern!

Typisch für die CD sind Songs um die drei Minuten.
Eigentlich machen alle Songs richtig Laune! Die vielen Gäste waren also nicht nötig, erwähnt werden sie trotzdem: Randy Blythe und Mark Morton (Lamb Of God), Philip Labonte (All That Remains), Tim Lambesis (As I Lay Dying), Profi-Skater Mike Vallely und Zakk Wylde (Black Label Society) die Ehre.

Für Fans des Musikers und des Genres ein Muss und sicherlich abwechslungsreicher als eine Hatebreed Scheibe!

comdirect



Freitag, 22. Juli 2011

Handsome Furs - Sound Kapital

Unsere Wertung: ****
Sound Kapital

Dan Boeckner mit Ehefrau Alexei Perry, gründeten 2004/2005 das Duo HANDSOME FURS. Boeckner spielt meist Gitarre und singt, während Perry Keyboard und Drumcomputer bedient. Ende 2006 nahmen sie im Dezember ihr Debütalbum "Plague Park", auf. Im Frühjahr 2007 erschien das Album in den USA und in Europa. Ende 2007 konnte das Duo endlich auf US-Tour gehen, da ihnen zuvor, die Einreise in die Staaten untersagt wurde. 2009 brachten die Handsome Furs mit "Face Control", ihren zweiten Longplayer heraus.
"Sound Kapital", ist nun der dritte Longplayer und, wie ich finde, ihr bester. Sie zelebrieren auf den 9 Stücken ihren eigenen Indie-Pop, der bedingt durch den doch manchmal etwas zu simpel eingesetzten Drumcomputer, teilweise recht einfach strukturiert ist. Wer auf elektronisch dominierten Indie-Pop steht, dem wird "Sound Kapital" warscheinlich zusagen. Ich hatte am Anfang einige Vorbehalte gegen dieses minimalistische Indie-Duo, habe aber in der Vergangenheit doch teilweise gefallen an Handsome Furs, gefunden. Die beiden Kanadier aus Montreal, schaffen es auf "Sound Kapital", immer wieder interessante Rhythmen, trotz ihrer Einfachheit, zu kreieren, die gewisse "Ohrwurmqualitäten" besitzen. ("Repatriated", "Damage" und "Memories Of The Future").
"Sound Kapital", ist eine nette Electronic-Indie-Pop-Platte der ich ganz knappe 4 Sterne gebe. Natürlich Genrebezogen.


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