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Dienstag, 8. Februar 2011

James Blake - James Blake

Unsere Wertung: *****
James Blake

Weniger ist mehr. Ein platter Spruch und doch selten so zutreffend wie hier. Mark Hollis gelang ein ähnliches Werk vor 13 Jahren - davor und danach ist mir niemand bekannt, der Stille in Musik umwandelt. Wer Blake unbedingt in eine Schublade stecken, wohl eher pressen möchte, umschreibt diesen Stil wohl mit Dubstep. Allerdings so feinfühlig minimalistisch mit einer Stimme, die er als Instrument einsetzt und manchmal offenbar mit seinem Microkorg-Vocoder (im Video zu sehen) technisch aufpeppt. Es wäre unwürdig, jeden einzelnen Titel zu beschreiben - dieses Werk sollte man am besten am Stück, optimal vor einem Kamin sitzend mit einem Tee in der Hand genießen. Die Teekanne zum Nachfüllen sollte dabei direkt greifbar sein, um die Augen nicht zwischendurch öffnen zu müssen. Weniger ist mehr. In diesem Fall sollte sich auch eine Rezension daran halten. Insofern: Hören. Genießen. Handy aus.

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Montag, 7. Februar 2011

Ginga - They Should Have Told Us

Unsere Wertung: ****
They Should Have Told Us

GINGA sind die zur Zeit spannendste Band aus Wien! Mit Abstand.

Ginga haben ihr Debutalbum „They Should Have Told Us“ mit Daniel Rejmer (u.a. Nick Cave, Björk) als Produzent neu aufgenommen, und es haut uns um. Das ist Pop, wie Pop sein muß: voller Ungestümheit, Verve, Aufregung, Dynamik, Melodie und Wucht! Ginga sind diese gewisse Sorte Band. Die Sorte Band, bei der man nach dem ersten Anblick das Gefühl hat, dass nichts sie aufhalten kann, abgesehen von einem Flugzeugabsturz oder einem Blumentopf im freien Fall von einem Fenstersims im vierten Stock. Die Sorte Band, die einen an all die essentiellen Dinge erinnert, um die es bei wirklich großem Pop gehen sollte. Zum Beispiel die schiere Frechheit, eine Zeile wie “this goes out to every boy and girl” (aus “Fashion”) mit völlig unironischer Überzeugung zu singen. Oder das Talent, einen Song wie “Cinnamon” zu schreiben, der aus einem fernöstlichen Streicherintro in einem Melodie mündet, die nur so trieft vor brennenden Herzensqualen und der Aussicht auf Genugtuung. Oder die Fähigkeit, Leute, die noch nie ihre Musik gehört zu haben, zum Tanzen zu bringen. Oder den ungekünstelten, aber doch perfekt synchronisierten Look einer Gang von vier Jungs, zu der jeder gern dazugehören würde. “We Are One,” wie eines ihrer mitreißend federnden Lieder glaubhaft behauptet: “We sing songs to stay awake!”

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