Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Samstag, 30. August 2008

Roots Manuva - Slime & Reason

Unsere Wertung: *****

Slime & Reason

Rodney Smith aka Roots Manuva geniesst nicht nur in seiner Heimat England zurecht einen Ausnahmestatus. Seine legendären Alben Brand New Second Hand aus dem Jahre 1999, für das er den Mobo Preis im UK erhielt und sein Meisterwerk Run Come Save Me aus dem Jahre 2001, für dieses er mit dem renommierten Mercury Music Prize ausgezeichnet worden ist, zählen heute zu Meilensteinen der jüngeren HipHop Geschichte. Auch sein letztes offizielles Studio-Album Awfully Deep aus 2005 sorgte in Europa und den Staaten für mächtig Aufsehen. Roots Manuva ging mit diesem Album den entscheidenden Schritt weiter und brillierte neben seinen ausgezeichneten Fähigkeiten als MC auch als herausragender Sänger. Das verlieh den Songs weitaus mehr Tiefe und zeigte zudem, dass er nicht vorhat, sich musikalisch ein Leben lang im Rap-Ghetto zu bewegen. Nun steht mit Slime & Reason nach drei Jahren Pause endlich wieder ein brandneues Studio-Album an und es knüpft nahtlos an die Klassiker Run Come Save Me und Awfully Deep an. Seine einzigartige Mischung aus Hip Hop, Soul, Elektronik, Pop, Reggae und Dub sorgt auch 2008 für immens große Begeisterung. Mit der Single Let The Spirit setzt er die Messlatte ganz hoch und liefert uns eine dermaßen catchige Soulpop Nummer ab, die selbst N.E.R.D. nicht besser hinbekommen hätten. Slime & Reason ist fraglos ein fortschrittliches und beachtliches Meisterwerk geworden, dass Rodney Smith aka Roots Manuva Ausnahmestatus in Sachen Black Music erneut untermauern wird. Hat das Zeug zum Klassiker und ist bereits ein ganz heisser Anwärter für das Hip Hop Album des Jahres!

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Mittwoch, 27. August 2008

Slipknot - All Hope Is Gone

Unsere Wertung: ****

All Hope Is Gone

Slipknot waren immer eine Band der Extreme, ein Kollektiv, das provozierte und verstörte. Auch All Hope Is Gone klingt wieder verdammt spannungsgeladen - allerdings in erster Linie, weil die Gruppe offenbar kurz vor dem Auseinanderbrechen steht.

Menschen entwickeln sich weiter, und im Falle Slipknot bedeutet dies, dass einige der neun Musiker keine sonderliche Lust mehr auf den Psychopathen-Metal haben, mit dem die Band berühmt geworden ist. Auf All Hope Is Gone schwingt der Wahnsinn noch deutlicher als auf dem Vorgänger Vol. 3: (The Subliminal Verses) nur noch unterschwellig mit. Es dominieren moderne Thrash/Death-Metal-Abrissbirnen wie "Sulfur", Hardcore-lastige Hymnen à la "All Hope Is Gone" und melodische Nummern wie "Snuff", die auch von Corey Taylors und Jim Roots Zweitband Stone Sour stammen könnten. Das Songwriting-Niveau des fabelhaften Vol. 3: (The Subliminal Verses) erreicht man zwar nicht ganz, die stilistische Vielfalt und die auch ohne Rick Rubins Mithilfe grandiose Produktion machen All Hope Is Gone aber zu einer gutklassigen Platte. Falls die Band wie von vielen erwartet bald das Zeitliche segnen sollte, ist ihr auf jeden Fall ein würdiges Abschiedsalbum gelungen.

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Late Of The Pier - Fantasy Black Channel

Unsere Wertung: *****

Fantasy Black Channel

Für den Ausraster zwischendurch hat sich Late Of The Pier bereits vor ein paar Wochen empfohlen. Mit den Singles Bathroom Gurgle, Space and the Woods (kostenloser Download bei last.fm), ... ist klar geworden, dass diese Briten keinen Mangel an Energie und lustigen Ideen haben. Die Lieder sind schnell, verrückt und ausgeflippt, ihre Konzerte erst recht. Die B-Seite Focker ist auch auf dem Album, genau wie Broken, welches es auch schon als Demo gab. Sie sind rockiger als Hadouken! und um einiges flotter als die Klaxons. Die Lieder von Late of the Pier lassen es an Melodik nicht mangeln, es ist einfach eine tolle Platte!

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Dienstag, 26. August 2008

Neil Halstead - Oh! Mighty Engine

Unsere Wertung: ****

Oh! Mighty Engine

Lange ist es her, genau sechs Jahre, dass Neil Halstead mit "Sleeping On Roads" ein exzellentes Debütalbum veröffentlichte. Ein unbeschriebenes Blatt war er auch als Frontmann von Mojave 3 und davor von Slowdive nicht, doch die Stücke unter seinem Namen verbreiteten eine ganz eigene Stimmung.

Nun liegt also endlich sein Zweitling vor. Viel Wasser ist seitdem geflossen, nicht nur unter seinem Surfbrett. Mojave 3 haben zwei weitere Alben gemacht, aber vor allem hat Halstead Jack Johnson kennen gelernt, der ihn zu seinem Label Brushfire Records und für die Aufnahmen nach Los Angeles geholt hat. Von der rauen Küste Cornwalls ins Zentrum des mondänen Geschehens, vom kalten, menschenleeren Atlantik zum angenehmen, wuselnden Großstadtpazifik – kein Wunder, dass sich die Änderung der Umgebung auch auf die Musik niederschlagen hat.

Mit Akustikgitarre, Bass und einer ruhigen, leicht angerauchten Stimme klingt Halstead wie er selbst, aber mit einer anderen Nuance: Er scheint entspannt und zufrieden. Kein ewiges Werkeln an Schaltern oder Effekten, wie es sonst der Fall war. Der instrumentale Aufbau der Stücke ist fast schon minimalistisch: Mal eine Pedal Steel, mal ein Klavier, gelegentlich ein Schlagzeug, ansonsten dominiert die Gitarre. Es handelt sich um eine rein akustische Angelegenheit. Und dazu noch um eine ziemlich liebliche.

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Montag, 25. August 2008

The Dandy Warhols - Earth to the Dandy Warhols

Unsere Wertung: ***

Earth to the Dandy Warhols

Man kann ja nicht gerade sagen, dass die Dandy Warhols in den letzten Jahren vom Erfolg verwöhnt waren. Das letzte Album verkaufte sich nur mäßig, ihre Plattenfirma ließ sie darauf hin im Stich und die Dandies wurden im allgemeinen auf ihren einzigen kommerziellen Hit "Bohemian like you" reduziert!

Eine gewisse Selbstverliebtheit bzw. anarchische Verweigerungshaltung konnte man ihnen ja immer schon unterstellen,etwa mit ellenlangen ein Akkord Songs und ähnlichem Nonsens. Aber gerade dafür haben die Fans sie erst recht geliebt.Mit ihrer neuem, auf dem Band eigenen Label veröffentlichten 6. Studioalbum erreicht diese Verweigerungshaltung nun ihren vorläufigen Höhepunkt. Vielleicht gerade wegen des schwindenden Ruhms, versuchen die Dandies in einer Art Trotzreaktion auch wirklich keinen einzigen Hit zu schreiben. So etwas wie ein richtiger Song kommt ihnen nicht mehr unter. Einzig "Mission Control", das an selige "Welcome to the Monkey House" Zeiten erinnert, hat eine gewisse Radiotauglichkeit und ist schon gleich zu Beginn der Höhepunkt des Albums. Der Rest mäandert mal funky ( Welcome to the third world) mal countryesk (Mis Amigos) oder vorwiegend psychedelisch, weitestgehend melodie und refrainfrei vor sich hin. Marc Knopflers Gastauftritt in "Love Song" fällt erst gar nicht auf.

Fakt ist, "Earth" ist ihr bis dato schlechtestes Album. Fakt ist aber auch, ihr Unterhaltungswert ist immer noch groß, zumindest für ihre treue Anhängerschaft, die sich auch dieses Album wieder schönhören wird. Und ein musikalisch ausgestreckter Mittelfinger gegen das Musikestablishement ist mir noch lieber, wie all die angepassten Semi- indie Langweilerbands, die versuchen sich gegenseitig zu kopieren. Hier erkennt man wenigstens nach 10 Sekunden mit wem man es zu tun hat. Das können nicht viele Bands von sich behaupten.

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Donavon Frankenreiter - Pass It Around

Unsere Wertung: ****

Pass It Around

Kurz und knapp.
Mit Riesenschritten aus dem Dunstkreis des ehemaligen Mentors Jack Johnson macht dieser Surfer immer besseren, gut abgehangenen, sonnigen Songwriter-Pop.

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Sonntag, 24. August 2008

Mnemonic - Pandora

Unsere Wertung: ****

Pandora

MNEMONIC sind es gewöhnt eine Menge Sonnenschein, gutes Wetter und eine unbeschwerte Sicht der Dinge zu haben. Und jetzt hält das Leben noch mehr Glück für die Dreiergruppe aus Reno, Nevada bereit.

Ihr Debütalbum "Device" wurde in Sacramento, Californien von dem DEFTONES Produzent Eric Broyhill aufgenommen und auch ohne ein bekanntes Label im Rücken erlangten Brain Stoudt (Gitarre/Vox), Chris Finley (Bass) und der erste Drummer Brian Walden beachtlichen Erfolg, der sogar die Anhängerschaft der ersten Stunde überraschte.

Die Band schickte ein Exemplar ihrer CD zu dem lokalen Radiosender KRZQ und die Radio DJs waren so beeindruckt von dem Song SPINELESS, dass sie die Band ihren Zuhörern vorstellten. Die Leute wünschten sich den Song immer öfter und plötzlich fand sich die Band im direkten Battle mit Bands wie STONE SOUR, P.O.D & PUDDLE OF MUDD wieder. Die Hörerschaft entschied sich für MNEMONIC und somit wurde die Band nach und nach in den gesamten Staaten in die Rotation genommen.

In der Bandgeschichte folgen Supportshows für Bands wie TAPROOT, ADEMA, POWERMAN 5000 oder auch HELMET - obwohl die Musik so überhaupt nicht in die Nu Metal Schiene passt, hinterließen sie immer einen bleibenden Eindruck bei den Fans der Hauptacts.

MNEMOMIC gelangte so zu der altbewährten und unbezahlbaren Mundproperpanda und es folgte eine Zusammenarbeit mit der NR.1 Rock Produzentin Silvia Massy-Shivy, welche für unzählige, ausgezeichnete Arbeiten von Bands wie TOOL, SYSTEM OF A DOWN oder SKUNK ANANSIE bekannt ist. Nach einem fast einjährigen kreativen Prozess trafen sich Band und Produzentin in den Silvias RadioStar Studios in Californien um "PANDORA" aufzunehmen.

"Pandora is a huge step for the band, both in writing and playing. Silvia became literally a part of the band and inspired us a lot by getting the most creative music out of our head and onto the tapes. We are all very happy about the outcome and cannot thank her enough for her time and love invested into the music." (Brian Stoudt)

Die Band spielt einige Shows mit ihren kalifornischen Freunden von ONESIDEZERO, welche die Aufmerksamkeit von ihrem Label Tiefdruck-Musik auf die Band lenkten, welches MNEMONIC augenblicklich für eine weltweite Kooperation unter Vertrag nahm.

Im März 2008 wurde der früherer Schlagzeuger Brian Walden durch den langjährigen Freund Dan Horton ausgetauscht. "Brian was so much involved with his second band, that we all agreed it was time to part ways musically. We are still good friends and actually I have a feeling that this even improved our relationship. Dan is not only an excellent drummer and a good friend, he adds a completely new momentum and dynamic to our sound" (Chris Finley)

Thematisch vertieft sich Sänger Brian gerne in den dunklen Seiten des Lebens - die Schattenseiten von Zwischenmenschlichen Beziehungen und der Frustration im Alltag. Was aber keines falls darauf schließen lassen kann dass Brian leicht depressive Züge hat, nein - es geht allein um das gute alte Sprichwort "Geteiltes Leid ist halbes Leid". "The point of this band is to let people know that they're not alone in dealing with bad feelings or pain. Music is the perfect vehicle for release in a positive manner."

So bietet die neue Scheibe "PANDORA" zehn Tracks zur Selbsttherapie - und ist die Qualität und Kreativität der Musik ein Indiz für den Erfolg der Therapie dann ist eine schnelle Genesung garantiert.

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