Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Freitag, 15. Februar 2008

State Radio - Year of the Crow

Unsere Wertung: *****

Unverständlich, warum das 2006 erschienene Debüt "Us against the Crown" nicht mächtig durch die Decke ging. Großartiger Sound zwischen Rock, Reggae und Indie, gepaart mit politischem Protest, dem Wunsch, etwas zu verändern: So was ist doch eigentlich angesagt. Aber vielleicht war die Combo von Chad Urmston den Leuten zu kompliziert. Doch es geht auch anders - nur niemals ohne Haltung. "Guantanamo", "CIA", "Fall of the American Empire": State Radio haben einen mehr als würdigen Nachfolger fürs erste Album hingelegt und sind weder inhaltlich noch musikalisch eingeknickt.

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass State Radio mit dieser Platte auch in Europa den Durchbruch schaffen könnten. Selten hat man aus Amerika einen so erfrischenden Sound gehört, State Radio mischen Alternative Rock, Ska, Reggae mit ruhigen akustischen Momenten. Heißer Geheimtipp! Großartiges Album!!!

MySpace bietet wieder Gelegenheit etwas von diesen Album einzuhören.

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Lou Rhodes - Bloom

Unsere Wertung: ****



LOU RHODES kann mit einer beeindruckenden Karriere aufwarten - sie ist seit 11 Jahren als Mitglied der richtungsweisenden Trip-Hop Architekten LAMB und auch als Solokünstlerin erfolgreich unterwegs. Ihr Solodebütalbum "Beloved One" wurde 2006 von Kritikern und Fans gleichermaßen abgefeiert und u.a. für die Kategorie "An album of the year 2006" für den renommierten Mercury Prize nominiert. LOU RHODES gehört zweifelsohne zu den führenden Singer/ Songwriter Talenten Englands und ist seit Jahren ein Begriff für ihre Ausnahme-Stimme. Sie war nicht nur die Stimme und Songwriterin von LAMB, sondern war als Gastsängerin, unter anderem bei 808 State, Funkstörung, Plump DJs, A Guy Called Gerald und The Cinematic Orchestra tätig. Ihre mit "Bloom" betitelte neue Platte setzt daher konsequenterweise dort an, wo sie mit "Beloved One" aufgehört hat und belegt eindrucksvoll ihre Weiterentwicklung als Solo-Künstlerin. Auf "Bloom" bilden sanfte Akustik-Gitarren, ruhiges Schlagzeugspiel und Streicherarrangements den Rahmen für die unverwechselbare Stimme von LOU RHODES. Die Texte handeln meist von den unschönen Seiten der Liebe und sind von zarter Melancholie durchtränkt. Beim Durchhören des Album gewinnt man schnell den Eindruck, stets neue Stimmen wahrzunehmen, denn die Gesangskünste von LOU RHODE erinnern mal an die sanft-raue Norah Jones, mal an die Röhre Alanis Morissette, um später wieder zur Ähnlichkeit der glasklaren Stimme von Joni Mitchell zurückzukehren. Das wunderschön-melancholische Album wird als Gesamtwerk mit dem Design des amerikanischen Malers Tim Gates komplettiert.

Auf MySpace gibt's wieder Kostproben.

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Donnerstag, 14. Februar 2008

Morrissey - Greatest Hits

Unsere Wertung: ***



Auf dieser Greatest Hits befinden sich wirklich seine größten Chart-Hits, nicht seine besten Songs.

Also, über die Songauswahl mag man streiten, aber die Reihenfolge? Hat die schon mal jemand beschrieben? Grauenhaft! Holprig. Worst mixtape ever würde ich das nennen. Die Übergänge passen hinten und vorne nicht.

Deshalb nur diese 3 Sterne.

Über die Songs an sich sage ich nur so viel: Ich finde sie alle große Klasse.


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Mary J. Blige - Growing Pains

Unsere Wertung: ****



Vor ein paar Jahren versprach Mary J. Blige "No more Drama", wurde eine der erfolgreichsten R'n'B-Sängerinnen und ließ die Finger von den Drogen. Was könnte dieser Frau nach über 25 Millionen verkaufter Platten denn noch Schmerzen verursachen? Vielleicht, dass das Nina-Simone-Filmprojekt, in dem Blige die Hauptrolle spielen soll, mal wieder verschoben wurde, auf 2009. Ihr neues Album jedenfalls dürfte die R'n'B-Diva kaum als schmerzhafte Erfahrung einordnen, denn mit Produzenten wie Ne-Yo, Dre und Timbaland, Gastauftritten von Ludacris und Usher und seinem selbstbewusst souligen R'n'B-Sound dürfte es wieder sofort in die Charts marschieren.

Die Drama-Queen in stimmlicher Hochform.

Auf ihrer wirklich sehr ansprechenden Homepage kann man sich das neue Werk vorführen lassen.

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Pete and Perquisite Philly - Mystery Repeats

Unsere Wertung: ****

Was Peter Perquin und Pieter Monzon hier veranstalten, zeugt von innerer Zufriedenheit, von Ausgeglichenheit. Hier passiert Rap, der so spielerisch klingt, als hätte ihn das holländische Duo in jenem Alter gemacht, das auf den Cover-Bildern erkennbar ist - kindliche Unbefangenheit birgt scheinbar Potential für wirklich freie Entfaltung. Eine Zeit, in der man tatsächlich die Möglichkeiten hat, das zu machen, worauf man Lust hat.

Es wird so wunderbar sauber auf Hip Hop-Konventionen und Rap-Plattitüden geschissen, dass man sich mit der Klobürste die Zähne putzen würde. Peinlich ist ruhiger und gefühlvoller Rap nämlich nur dann, wenn er falsch gemacht wird. Dass das richtig umgesetzte Konzept von Pete & Perq zusätzlich zur hohen Qualität sogar Abnehmer finden kann, zeigten sie vor wenigen Monaten in ihrer Heimat Holland. Dort stieg "Mystery Repeats" auf Platz Zwei der Charts ein – sogar vor Kanye West und 50 Cent.

Hier ihre MySpace-Kostproben

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Michael Jackson - Thriller 25th Anniversary Edition

Unsere Wertung: ***



Mit dieser Veröffentlichung "Thriller 25th Anniversary Edition" soll eines der wichtigsten Musikalben sowie der wohl einflussreichste Pop-Sänger des Zwanzigsten Jahrhunderts gewürdigt werden.
Grund genug also für die Remixes namhafte/talentierte Künstler an Land zu ziehen. Kooperationen mit Diana Ross, Paul McCartney oder Stevie Wonder haben es vorgemacht und den Qualitätsstandard angenehm hoch angesetzt.
Und heute?
Kanye West? Ok, nachvollziehbar, aber was zum Henker haben die flavor of the month Kindergeburtstags-Hip-Hopper und talentfreien Knallchargen wie Will.I.Am, das abgehalfterte Piepsestimmchen Fergie und der Black-Music-Antichrist Akon auf dem Album verloren?!
Wir sprechen hier von THRILLER! THRILLER!!!

Ist der Kurs derart tief gesunken, dass Michel Jackson mit dem Bodensatz des Popbusiness vorlieb nehmen muss?

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Montag, 11. Februar 2008

A Fine Frenzy - One Cell in the Sea

Unsere Wertung: ****



Seit Oktober 2007 schwirren A Fine Frenzy durch unsere Radiolandschaft mit einem Song der so einfühlsam, schwermütig, sensibel und so verdammt großartig ist, dass es so manchen Hörer die Sprache verschlagen mag. Ich spreche von Almost Lover, der kleinen Indiepopballade, die so aufs wesendliche reduziert ist, dass einem gar nichts anderes übrig bleibt als sich von der Stimme und dem fantastischen Klavierspiel Alison Sudols in den Bann ziehen zu lassen.

Etwas Pompöser beginnt Alison ihr Debütalbum mit Come On, Come Out. Zum Klavier kommen noch Elegante Streicher und perfekt gesetzte Drumms. Gepaart mit einem Refrain, der ebenso Popig wie großartig ist. Dieser Song macht Lust auf mehr. Rangers und Think Of You sind von ähnlichem Schlag. Zeitlose Popballaden die direkt einen weg ins Herz suchen und dort eine Zeit lang verweilen.

Einigen Songs hätte es sicher gut getan, noch ein bisschen Reifen zu können, aber alles in allem ist es ein schönes Album geworden, welches geschickt die Lücke zwischen schwermütiger Wintermusik und beschwingter Frühjahrsmusik füllt.

Dieses Album besitzt wirklich viele Songs, wo man
beim ersten hören instinktiv die Repeat Taste drücken möchte, die Augen schließen und einfach ein paar Minuten seinen Gedanken hingeben.



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Controversy- a Tribute to Prince

Unsere Wertung: ****



Prince zählt zu den wichtigsten und einflussreichsten Musikern der 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahre. Vor allem in den 80er-Jahren provozierte er durch die gewagte Fusion verschiedener Musikstile. Er vereint Rock-, Pop, Funk-, R&B-, Soul, New Wave-, Blues- und Jazz-Elemente mit glamourösen Bühnenshows und war und ist international kommerziell sehr erfolgreich.Der Allround-Künstler beherrscht eine Reihe von Musikinstrumenten virtuos. Diese Kollketion enthält eine Auswahl von Coverversionen der grössten Prince-Hits: 'Purple Rain', 'Controversy', 'When Doves Cry' u.v.a. von D'Angelo, The Dynamics, Soulwax, Osunlade & Rob Mello, Kode 9, Peaches, Stine Nordenstam. Von Indie über Soul und Reggae zu Dubstep!

Coverversionen nach dem Motto: Hättest Du's erkannt? Das Album gewinnt den Songs des kleinen Prinzen ganz neue Seiten ab. Sehr hübsch!


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Low Low Low la la la Love Love - Ends of June

Unsere Wertung: ***



Wie es sich wohl anfühlt, von vornherein keine Chance zu haben? Wenn es mit Englands Musikszene so weitergeht wie zuletzt, müssten Low Low Low La La La Love Love Love bald ein Lied Lied Lied davon singen können. Man schreibt das mit allem Respekt vor dieser halbfest zusammengesetzten Gruppe aus Manchester, aber es sind eben schon ganz andere Bands daran zugrunde gegangen, dass es immer schwerer wird, in Großbritannien ein Bein auf den Boden zu kriegen, wenn es nicht tanzen, hüpfen oder zumindest ein bisschen in die Knie gehen soll. Low Low Low La La La Love Love Love spielen trotzdem und jetzt erst recht eine Variante von Folkmusik, die weder "Freak-" noch "Free-" sein will - sie singen "La-la-life goes on" und tun das entgegen jeder Vernunft.

Wenn man ohnehin schon aufzählt, was diese Musik so alles nicht ist: Sie ist auch nicht laut, nicht flashy, penetrant oder daran interessiert, irgendetwas davon zu sein. "Ends of June" reicht normalerweise die Gewissheit, dass es jederzeit auf elektrische Instrumente umsatteln könnte; der Schritt muss dann nicht mehr unbedingt gemacht werden, obwohl ihn das Titelstück mit seiner gründlich abgewetzten Wilco-Gitarre sehr zuverlässig hinbekommt. Solche Momente, in denen sich die Einzelteile der Songs gegeneinander auflehnen, sind die stärksten von Low Low Low - das standfest gespielte, trotzig gesungene "Fear of a wide open life" ragt gerade deshalb aus ihrer zweiten Platte heraus, weil das sonst so unscheinbare Schlagzeug plötzlich auf eine Führungsrolle pocht.

Es ist einfach, in diesen inneren Machtkämpfen von "Ends of June" eine Entsprechung der Themen zu sehen, an denen sich Sänger und Texter Kelly Dyson abarbeitet. Es geht um Enden und die Anfänge danach, Aufbrüche ins Ungewisse - oder eben: das Durchschlagen als Folkmusiker, für den jedes Konzert vor zehn tapferen Leuten das letzte sein kann. Eine Idee, die natürlich eher indirekt mitschwingt, wenn sich Low Low Low um Banjo und Akustikgitarre formieren, in mehrstimmige Feierlichkeit wegdriften oder über die versierten Holzbläser staunen, die ihren Songs immer wieder aus den Seiten wachsen. Nur Bands, die um ihr Leben spielen, klingen so. Diese hier ganz besonders, weil man davon ausgehen muss, dass sie es gar nicht anders kennt.

Kostproben auf MySpace!

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Xiu Xiu - Women As Lovers

Unsere Wertung: ****



Xiu Xiu [ʃuː ʃuː] ist eine aus San José (USA) stammende alternative Independent-Rock-Band, deren Begründer und einziges ständiges Mitglied Jamie Stewart ist. Die Band ging im Jahre 1999 aus der Gruppe Ten In The Swear Jar hervor. Ihre Musik wird zumeist als autobiografisch und theatralisch beschrieben – mit starken Einflüssen aus moderner klassischer oder improvisierter Musik, Britpop und Post Punk (insbesondere Joy Division).

Nun haben sie gerade ihr sechstes Album auf den Markt gebracht.
Als Coverbild dient eine unscharfe, pastellfarbene Aufnahme einer gefesselten Frau. Und wüsste man nicht um die Homosexualität des Songwriters und die Inhalte seiner Musik, es wäre wohl der Chauvinismus des Jahres.

Wie von Stewart gewohnt, geht es auch auf »Women As Lovers« chaotisch, nervig, sensibel, zerbrechlich, todtraurig zu – obwohl der Neuling doch eingängiger ist, als dessen Vorläufer. Die Trostlosigkeit einer Gesellschaft soll dargestellt werden, in der die Liebe oftmals kälter zu sein scheint, als der Tod – und dennoch an ihr festzuhalten bleibt.

Auf dem Album findet man auch ein Cover zum Queen/David Bowie Hit "Under Pressure". Sehr interessant.



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Sonntag, 10. Februar 2008

Morcheeba - Dive Deep

Unsere Wertung: ***



Fast 10 Jahre war bei Morcheeba die Position am Mikrophon mit Skye Edwards fest besetzt. Nach Streitigkeiten und dem Kommen und Gehen zwei weiterer Frontfrauen entschließen sich die Godfrey-Brüder Paul und Ross, diesen Schleudersitz abzubauen und stattdessen Gäste zu engagieren. Dive Deep ist nicht nur das erste Album der TripHop-Formation aus London, auf dem eine Vielzahl von Gesangsstimmen zu hören ist, auf ihrem nun schon sechsten Studiowerk kehren die Briten zurück zu ihren musikalischen Wurzeln.

Das Album klingt in sich schlüssig, denn es schlurft durchweg schön behäbig dahin, die Melodien funkeln, die Gitarre klingt manchmal nach David Gilmour. Das schmeckt alles schon nach Cocktailparty draußen und wird ab Mai perfekt funktionieren. Genau genommen kommt es also drei Monate zu früh.



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Young Ax - Higher Ground

Unsere Wertung: ****



Die Zeit war reif. Seit gut sechs Jahren drehen sich seine Maxis auf den Plattenspielern der Drum'n'Bass-Clubs. Sein Pseudonym Young Ax ist mittlerweile vom Geheimtipp zur international angesehenen Szene-Adresse geworden.

Mit "Higher Ground" legt Alexander Zwingenberger nun sein Debütalbum vor. Ein klassischer Autoren-Longplayer ist es kaum, vielmehr eine Art Werkschau seiner im Zeitraum von 2004 bis 2007 entstandenen und teilweise bereits auf Vinyl veröffentlichten Produktionen.

Spannend, kurzweilig, griffig und gefühlvoll sind die elf Stücke auch ohne gesungene Hooklines. Und ja: sie rocken wie nix und machen so richtig Spaß. Ein dickes Ding.

Probehören kann man auf seiner MySpace-Seite.

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