Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Samstag, 23. Februar 2008

Tegan and Sara - The Con

Unsere Wertung: *****


Tegan and Sara haben schon viele Alben rausgebracht und sich stätig weiterentwickelt und verbessert. Die neue Platte ist wieder einmal sehr gelungen und wimmelt nur so von Ohrwürmern und tiefgründigen Texten. Wer Tegan and Sara kennt, weiß wovon ich rede. Und dieses Album steht den alten in keinster Weise nach, wenn es nicht sogar das Beste ist. Tegan and Sara sind eine Mischung aus Indie-Rock, Country-Versätzen und Folk-Melancholie. Sie begannen früher mit Punk, was sich auch noch aus manchen Liedern raushören lässt.
Die erste Singleauskopplung "Back in your head" ist sehr melodisch und ein echter Ohrwurm.
Alles in allem eine sehr sehr gelungene Platte.




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Freitag, 22. Februar 2008

Simple Plan - Simple Plan

Unsere Wertung: ****



Es war eine Weile ruhig um Simple Plan - obwohl ruhig eigentlich kaum die richtige Bezeichnung für den kanadischen Punkpopfünfer ist. Da ist die Wahl des Bandnamens, der im Fall des dritten Albums auch der Titel ist, schon bezeichnender: Die Songs von Pierre Charles Bouvier und seinen Highschool- bzw. Collegebuddys sind nämlich ausgesprochen einfach gestrickt - und verdammt eingängig. Die Single "When I'm gone" gibt gut die Richtung der restlichen Platte vor: viel Pop, wenig Punk - gemischt von Erfolgsproduzenten, die sonst etwa Evanescence und Avril Lavigne in die Charts hieven.

Seit der letzten Studio-Platte ist doch eine Menge Zeit vergangen, diese Zeit wurde aber von der Band anscheind sehr gut genutzt. Die neue Scheibe ist echt ein Meisterwerk. Viel hat sich verändert (elektronische Loops & Beats, teilweiße auch mehr Rock wie Pop-Punk), aber viel ist auch immer noch Simple Plan wie man Sie kennt und liebt. Eine eingängige Stimme wie eh und je, Refrains die sofort zum Mitsingen einladen und Meldodien für Millionen. Ok es ist nicht mehr der absolute Bubble-Gum Punk, aber jeder der von den alten Platten begeistert war, wird auch die neue lieben! Die Jungs habe es meisterhaft geschafft den oft schwierigen Spagat zwischen Weiterentwicklung aber trotzdem sich selber treu zu bleiben zu meistern! Absolute Kaufempfehlung!!!...Sollte jemand noch nie was von der Band gehört haben: Ihr steht auf Pop Punk der Marke Blink 182? auf Rock ala Hoobastank? das ganz noch hier und da mit ein wenig Elektronik modifiziert? Dann seit Ihr mit dieser Platte an der richtigen Adresse!

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Cass McCombs - Dropping the Writ

Unsere Wertung: ****



Dass Cass McCombs aus dem sonnigen Kalifornien stammt, ist kaum zu überhören. Allein schon die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, mit der der 1977 geborene Songwriter zu Werke geht, lassen einen von Strandspaziergängen und Sonnenuntergängen träumen. Auf "Dropping The Writ" - drittes Album des Amerikaners und gleichzeitig Debüt für sein neues Label Domino - finden sich zahlreiche kleine Pop-Hymnen, die mit herrlich schlenkernden Gitarren, puckerndem Bass und dezentem Chris-Isaak-Twang Mut zum Hüftschwung zeigen. Und wenn an manchen Stellen gar Beach-Boys-Chöre aufflammen, scheint der kalifornische Traum perfekt.

Dabei lebt Cass McCombs längst im zugigen Chicago, und auch seine Texte sind nicht immer so unbeschwert wie die Musik drum herum. Sie handeln von selbst Erlebtem und können zwischendurch auch mal politisch sein. So steht der Titel "Dropping The Writ" umgangssprachlich für die Bitte eines Regierungschefs an den Präsidenten, das Parlament aufzulösen.

Selten klang Politik schöner. Vielleicht gebe ich sogar nach einiger Zeit 5 Sterne für diese CD, sie wächst mit jedem Mal hören. Etwas für Leute die den berühmten Mainstream mal gerne verlassen wollen.

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Donnerstag, 21. Februar 2008

The Solution - Will Not Be Televised

Unsere Wertung: ****



Nicke Anderson ist einer der wenigen echten Multitalente im Rockbusiness. Während viele seiner Kollegen in ihren Nebenprojekten oder Nachfolgebands nahezu das gleiche wie schon immer machen, ist dieser Mann stets für Überraschungen gut. Hat er bei den Deathmetal-Jüngern von Entombed noch kräftig in Felle gehauen, konzentrierte er sich beim schwedischen Rock'n'Roll-Flaggschiff The Hellacopters aufs Songwriting und das Gitarre spielen und entwickelte sich vom Shouter zu einem klasse Sänger mit hohem Wiedererkennunsgwert.

Vor knapp 4 Jahren startete er mit Scott Morgan das Nebenprojekt "The Solution", welches mit Communicate eine fabelhafte Aufarbeitung der 60er R&B- und Soul-Musik darstellt. Unglücklicherweise sucht sich Herr Anderson immer solche Segmente aus, in denen es nicht viel zu holen gibt, aber genau das macht eben einen Vollblutmusiker aus. Der Mann macht einfach das was ihm Spaß macht, völlig abseits jeglicher Trends.

Nun läuft also die neue "The Solution" Scheibe in meinem Player und hier kommt gleich die erste Überraschung: Zum ersten mal klingt eine Nicke Anderson Produktion genauso wie das Vorgänger-Album. Aber ist das wirklich verwunderlich? Schliesslich handelt es sich hier um echte Retro-Mucke, wer erwartet da schon eine Weiterentwicklung? Das Album groovt und swingt von Anfang bis Ende, ist wieder mit herrlich fetten Bläserpassagen versehen und mit hervorragenden Backgroundsängerinnen besetzt. Ein Piano darf natürlich auch nicht fehlen und hinter der Schießbude hat Nicke wieder Platz genommen. Über allem thront Scott Morgans Stimme und setzt dem ganzen die Krone auf. Scott Morgan, der Mann, der früher mit MC5 und Stooges Bandmitgliedern sein Unwesen trieb.

Das schönste an The Solution ist, dass uns die Jungs nicht nur Coverversionen servieren, sondern auch pressfrische Songs, die aber so abgehangen klingen als wären sie aus den 60ern.

Alles in allem eine feine Scheibe und für alle, die mal wieder den Dreck der Straße ins Wohnzimmer holen wollen oder nach dem Bluesbrothersfilm eine gute Anschlussplatte suchen, ein unbedingter Pflichtkauf.


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Alaska in Winter - Dance Party in the Balkans

Unsere Wertung: ****



Trompeten, Beats, ein Schlagzeug im 4/4-Takt und Klaviernoten bilden ein einfaches Gerüst, über das Bethancourt seine unsentimentale Stimme legt. Hinter den kryptischen Titeln verbergen sich Stücke, die selten eine Länge von drei Minuten erreichen. Eher Schnipsel als konventionelle Lieder also, die fast nahtlos ineinanderfließen.
Wäre das Album in Alaska fertig geworden, hätte es wohl kaum Interesse geweckt. Doch davor kehrte Bethancourt in seine Heimat Santa Fe in New Mexico zurück und lud verschiedene Freunde ein, um das Material zu veredeln.
Den wichtigsten Beitrag liefern aber Stefanie Lamm und Hilary Bethancourt, die mit ihren hohen Organen wesentlich zur melancholischen, manchmal trostlosen Atmosphäre beitragen. Gerade im Spiel der teilweise elektronisch verfremdeten Stimmen liegt der größte Reiz, den auch das scheppernde und eher überflüssige Schlagzeug nicht mindert. Besonders intensiv fallen dabei "Horsey Horse" und das abschließende "Close Your Eyes – We Are Blind" aus, das einzige Stück, aus dem eine Single abzuleiten wäre.

Hörproben hier!

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Home of the Lame - Sing What You Know

Unsere Wertung: ****



Sicherlich hätte so mancher von Felix Gebhard alias Home Of The Lame erwartet, er werde auch in zehn Jahren noch jedem aktuellen Trend trotzen und nur mit Akustkgitarre den einsamen Singer/Songwriter geben. Doch schon die erste Textzeile enthüllt, dass sich seit dem Debüt "Here, of all Places" einiges verändert hat: "You can't stand the old songs anymore, they used to mean so much before". Gebhard hat die Musiker seiner Tourband befördert und Home Of The Lame offiziell zum Quartett erklärt. Natürlich bleiben Folk und Country die Hauptkoordinaten, doch jetzt wird eingestöpselt, üppiger arrangiert und offensiver am Popappeal gearbeitet. Passend dazu wagt sich Gebhard in seinen Texten häufiger aus der Introspektive, um ganz allgemein die wichtigen Dinge in den Blick zu nehmen: die Liebe, die Kunst, das Leben. Der Ohrwurm "Engines" könnte es gut und gerne auf die Tanzflächen der Indieclubs schaffen, und wäre die Musikwelt ein besser Ort, dann liefe "The Radio" genau dort. Weil das aber nicht so ist, wird bei Home Of The Lame weiter getrotzt. Nur eben vielseitiger und zu viert.

Auf MySpace stellt die Band Hörproben bereit.



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