Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

Amazon.de MP3-Downloads


Samstag, 19. April 2008

Calvin Harris - I Created Disco

Unsere Wertung: ****

I Created Disco

Mann, da sieht schon das neongelbe Popart-Cover sexy und lässig aus. Andy Warhol wäre bestimmt zufrieden gewesen. Immerhin, fast ein Jahr hat es gedauert, bis die Scheibe nach dem UK-Release nun auch den Weg in deutsche Musikladenregale findet. Das ist doch mal ein "Jippieh!" wert. Und ein "Herzlich Willkommen in Calvin Harris’ Tanzlokal!"

Denn mit dem Titel der Platte "I Created Disco" ist bereits alles gesagt. Calvin Harris designt den neuen hippen Diskobesuch. Verzückend abwechslungsreich führt der Myspace-Emporkömmling 80s-Synthies mit phantasievollem Klirren und Flirren harmonisch zusammen und zaubert dem geneigten Zuhörer ein Lächeln auf die Lippen.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Marlene Johnson - My Typ O' Smoove

Unsere Wertung: ****

My Typ O Smoove

Nach dem Erfolg der „runaway“ Ep feat. Jah Meek, Ward 21, Marlon B, Tricky Cris und den daraus folgenden Ausflügen in die Remix Gefilde erscheint nun, nach langem Warten das erste Marlene Johnson Solo Album. Mit dabei sind diverse Gäste: Fitta Warri (Jamaika), Anthony Cruz (VP Rec./Jamaika), Mantiz (Frankfurt/Main), Natural Dread Killaz (Polen), Natty King (Jamaika), El Condorsito(Chile), Gerald Huber (Österreich), Johanna Järemö (Far East Band), Mathias „Fiahs“ the Dread (Ex Far East Band) sowie Morry von der Oness Band. Feinste Singer/Songwriter Tracks treffen auf Roots Reggae Riddims, Dancehall Combinations treffen auf Lovers Songs und enden im Beatboxing eines Herrn Gerald Huber. Aus dem Album erscheint zum 25-03-08 die Single „Cool Down“, die schon jetzt durch zahlreiche Radioeinsätze glänzen kann. Die Reggae/Soul Queen Marlene Johnson hat durch ihr musikalisch breites Schaffen in den letzten Jahren das Potenzial nicht nur im deutschsprachigen Raum in den nächsten Jahren durchzustarten. Erste Festivalpräsentationen Februar 2008 in Amerika lassen für die Zukunft einiges erwarten.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Blood Red Shoes - Box of Secrets

Unsere Wertung: *****

Box of Secrets

Blood Red Shoes, an dieser Band führt in 2008 kein Weg vorbei. Niemand der diese Band nicht ganz oben auf der Liste für den Newcomer des Jahres stehen hat. Niemand, der sich der Energie dieser Band, ob auf Platte oder bei einer der vielen ausverkauften Live Shows, entziehen kann. Niemand der glauben kann, dass dieser breite Sound von zwei so jungen und zierlichen Menschen gewuchtet wird.
Genau dieser wuchtige Sound ist es, der sie auch von allen anderen britischen Bands der Stunde unterscheidet. Und das kommt nicht von ungefähr, an Laura-Mary Carters und Steven Ansells Kinderzimmerwänden hingen schon immer eher Nirvana als Oasis Poster.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Kettcar - Sylt

Unsere Wertung: *****

Sylt

Es gibt Bands, die haben sich abgefunden. Mit sich, dem Leben, mit allem. Über die muss man gar nicht erst reden.

Es gibt Bands, die haben sich damit abgefunden, dass man sich damit nicht abfinden kann. Die ihr Dagegensein verkaufen und sich einrichten in ihrer Rebellionsdoppelhaushälfte, die Wände in protestrot gestrichen, auf dem Boden das Widerstandslaminat.

Und dann gibt es Kettcar. Die sich nicht abfinden wollen, mit nichts, die alles infrage stellen und niemanden schonen. Am wenigsten sich selbst. Das beweist "Sylt", das dritte Album, das oft überrascht und manchmal schockiert und wenig Antworten bietet und schon gar keine leichten, stattdessen Fragen, Fragen, Fragen. Das zeigt, wie kurz die Strecke sein könnte vom Zweifel zur Verzweiflung und wie schnell man vom Aufreger zum Aufgeber werden kann.

Sie hätten es sich leicht machen können. Ein bisschen Introspektion hier, etwas Gefühligkeit da, vorsichtig nach der Seele tasten und das eigene Befinden erkunden. Doch das funktionierte diesmal nicht. Warum? Vielleicht, weil es inflationär geworden ist, weil sich jeder auf sein Herz beruft. Und warum auch nicht? Jeder hat schließlich eins: Mohammed Atta, George W. Bush, Dieter Bohlen, Kevin Kuranyi, Franz Müntefering, Josef Ackermann.

Kettcar sind weit gekommen. Statt Ich und Du spricht nun das wütende Wir, das gnadenlos schildert, was schief läuft.

"Sylt" ist eine realistische und daher mitunter düstere Chronik. Den einen wird die Würde genommen ("Geringfügig, befristet, raus", "Würde"), die anderen verzichten freiwillig darauf ("Graceland", "Kein Außen mehr"). Romantik und Gemütlichkeit kriegen hier die Tür vor die Nase. Das ist nur konsequent, denn was hätte auch noch kommen sollen, nach "Balu", nach "Nacht", nach "48 Stunden"? Und selbst wenn mal der Mikrokosmos, das kleine Leben, betrachtet wird wie in "Am Tisch", "Wir müssen das nicht tun" oder "Verraten", - die Pointen sind böse, der Rahmen ist bitter, die Haltung ist aufrecht.

Auch die musikalischen Karten wurden neu gemischt. "Sylt" hat so gar nichts heimelig Wohltuendes, das Album schlägt Krach, es schmerzt, es drängt und ist dabei trotzdem mitreißend, tanzbar und leidenschaftlich. Strukturen werden überworfen, Kontrapunkte platziert und immer wieder Zeichen gesetzt - siehe zum Beispiel "Kein Außen mehr". Wenn das infernalische Gitarrenfeedback den ersten beginnenden Refrain im Rohr krepieren und nicht raus lässt (wohin denn auch, es gibt ja - siehe Songtitel - kein Außen mehr), dann entsteht einer dieser magischen Momente, wo alles passt und die es nur in der Musik gibt.

Vom Kartenhaus über das Hamsterrad in die Knochenmühle -dies ist eine Platte, die an viele verlorene Orte reist. Nach "Graceland", wo Elvis starb und mit jedem neu eröffneten Seitentrakt, mit jeder ausgestellten Sandwichverpackung und jeder durchgescheuchten texanischen Besuchergruppe ein bisschen weiter schrumpft, vom Mythos zum Witz. Und natürlich nach "Sylt", den größten Verlierer unter Deutschlands Inseln. Jeden Winter frisst die Nordsee ein üppigeres Stück Strand auf. Man kommt gar nicht hinterher mit dem Erdeauffüllen. Und obwohl klar ist, dass dieses Möchtegern-Hampton genau wie L.A. ohnehin bald im Meer versinkt, machen sie immer weiter, um zu bewahren, was dem Untergang geweiht ist: Scampi-Spieße, Schampusgläser, Garagen, in denen Porsches stehen. Manche Dinge sind es Wert, gerettet zu werden. Andere nicht. Das wissen Kettcar, und nach all den bitteren Wahrheiten, die nur allzu leicht ans Aufgeben denken lassen, kommt zum Abschluss mit "Wir werden nie enttäuscht werden" das dicke Ausrufezeichen. Der Song ist ein stürmischer Ausbruch, der den Weg aus der Resignation weist, eine der seltenen Antworten auf dieser großen Fragen-Platte. Hier wird dann doch noch die Brücke in die Vergangenheit geschlagen, in der die Rede war vom "Einsehen zum Schluss, dass man weitermachen muss". Denn Kettcar mögen sich verändert haben. Aber sie sind immer noch dieselbe Band. Und was für eine.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Die Happy - VI

Unsere Wertung: **

VI (Digipac)

Puh, bin eigentlich mit der Einstellung herangegangen, ein ordentliches Rockalbum auf die Ohren zu bekommen. Das stellt sich aber schnell als Trugschluss heraus. Wirklich gerockt wird auf dem sechsten Album von Die Happy nur selten. Und wenn, dann zu oft mit angezogener Handbremse. Da ist der Opener "Around The World" gleich mal richtungsweisend.

Keine Frage, das Quartett schreibt schöne Melodien, und Marta ist eine verdammt starke und variable Sängerin, doch dieses Album ist für meinen Geschmack zu zuckersüß und auf Tralala getrimmt, eher was für einen Sonntag Nachmittag-Spaziergang als für eine Samstag Nacht-Party.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Freitag, 18. April 2008

Keith Caputo - A Fondness For Hometown Scars

Unsere Wertung: ****

A Fondness for Hometown Scars

Keith Caputo ist kein Mann für eine Band. Und schon gar nicht für eine Musikrichtung. Auch diesen Sommer wird er wieder mit seinen Band Life Of Agony über die Festivals ziehen und schwere Geschütze auffahren. Vorher steht er als Gastsänger mit Within Temptation auf der Bühne, und dann wäre da noch die Tour zu seinem neuen Soloalbum. Wie schon auf den erfolgreichen Vorgängern steuert Caputo auch hier wieder geradewegs auf sentimentalen Schmalz zu, kriegt aber gewohnt großmeisterlich die Kurve. Hauchzarte Gitarren- und Klavierarrangements schlängeln sich tief ins Unterbewusstsein, zielsicher aufgebrochen durch kraftvolle Rockparts, die der vollen Bandbreite von Caputos Stimme Raum bieten. Eine Sammlung emotionaler und herrlich trauriger Songs, die man sich an verregneten Sonntagen nur mit einer dicken Portion Schokolade bewaffnet anhören sollte.

Zwei richtig harte Nummern sind aber auch drauf. Eins davon: Troubles down, sehr starkes Stück

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Mittwoch, 16. April 2008

Children of Bodom - Blooddrunk

Unsere Wertung: ****

Blooddrunk (Deluxe Edt. )+Bonus Dvd

Dieses Album ist das bislang härteste Album der Hatecrew.
Es ist aber zudem melodisch und von der Stilrichtung wie die "Hate Crew Deathroll"-CD ausgerichtet. Man kann einfach jedes lied in dauerrotation laufen lassen . Es gibt keine ausfälle.
Ausserdem hat das Album zudem wieder auch diese genialen groovenden Parts von der "Are you dead yet"-Scheibe. Diese Cd reihe ich mit "Hate Crew Deathroll" ganz vorne in der Bodomschen-Diskografie ein.

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Does It Offend You Yeah - You Have No Idea What You Are

Unsere Wertung: ****

You Have No Idea What You Are

Noch nie hat ein Album titel so gepasst wie bei diesem hier von "Does it Offend you Yeah !"
Schon beim Opener "Battle Royal" wird die marschroute festgelegt , ein rein instrumentales electro stück gefolgt von "with a heavy heart" das gleich das tempo anzieht mit einer extrem gelungenem "Electro Punk" nummer und was danach kommt ist einfach nur sagenhaft , von 80ties pop über electro bis punk und new wave ist alles dabei .Da hatte Kitsuné wieder ein gutes näschen , wo ihr "lets make out " mit Late of the pier die besten stücke der Compilation 5 dastellen. Und das beeindruckende ist das alle songs auf hohem niveau eingespielt sind und der wiedererkennungswert sich wie ein roter faden durch das ganze album zieht so das diese band immer wieder raussticht aus der UK-Band masse , wie letztes jahr die Klaxons .
Alles in allem ein sehr gelungenes Debüt , das unglaublich abwechslungsreich und tanzbar ist und wo die euro gut angelegt sind .

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Donots - Coma Chameleon

Unsere Wertung: *****

Coma Chameleon [Digi-Pack]

Selbst ist der Donot. Nach enttäuschenden Erfahrungen mit ihrer letzten Plattenfirma machen die Ibbenbürener jetzt alles im Alleingang und können mit einem erstklassigen, frischen Album überzeugen.

Tanzbare Rhythmen, Mitsingrefrains und satte Rock'n'Roll-Gitarren, die all jenen Tränen in die Augen treiben, die von der feindlichen Elektroübernahme die Nase voll haben: "Coma Chameleon" ist ein echter Kraftprotz und hat das Potenzial zur neuen Lieblingsplatte. Die Donots setzen auf bewährten Punkrock, wobei "Rock" dreimal fett unterstrichen ist. Dazwischen finden sich zielsicher platzierte Klavierparts, mal dramatisch verschwurbelt in "Killing Time", dann wieder stakkatoartig gehackt in "To Hell with Love". Dieser Song liefert außerdem den Beweis, dass die fünf Jungs aus Ibbenbüren auch beim siebten Album noch wissen, wie man rockt: Eineinhalb Minuten gibt es voll auf die Mütze - ein echter "Scheiß-drauf"-Kracher für alle, denen in der Liebe übel mitgespielt wurde. "Coma Chameleon" ist ein Album mit großer musikalischer Bandbreite - und einige der elf Stücke haben das Zeug, an den Allzeitkracher "What ever happened to the 80's" anzuknüpfen.


Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Emil Bulls - The Black Path

Unsere Wertung: ****

The Black Path

Das Album braucht zwar ein wenig Zeit um zu zünden aber dann ist es der Hammer.
Ich glaube, sie haben endlich den richtigen Weg nach der Nu-Metal Ära eingelegt und überzeugen auf diesem Album mit brachialer Härte und genialen eingängigen Melodien.

Provinziell klingt bei den Bayern gar nix!

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Mariah Carey

Unsere Wertung: ***

E=MC²

Kennt man einen, kennt man alle!

Das könnte das Fazit dieses Albums sein. Denn trotz der Mischung aus HipHop-Beats und Balladen klingen die Songs auf "E=MC²" vom Prinzip her immer ähnlich - nach Mariah eben. Für die Fans der Diva ist das von Lied zu Lied ein neuer Hochgenuss, für alle anderen aber irgendwann nicht mehr besonders spannend. Vor allem, da fesselnde Ohrwurmmelodien auf dem Album nur rar gesät sind, so dass die Songs es schwer haben dürften, dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben. Doch auch wenn der große, herausragende Megahit fehlt, beweist Mariah Carey mit "E=MC²", dass sie ihren Status als Soul-Superstar redlich verdient hat. Aber sie schafft es nicht, dabei so aufregend und überraschend zu klingen wie auf ihrem Vorgängeralbum "The Emancipation Of Mimi".

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Bastian - IV

Unsere Wertung: ****

IV

Was Dir da von diesen Holländer entgegenschlägt ist die Hölle. Discokugeln rauschen wie Stalinorgeln gnadenlos an einem vorbei!

IV, das bedeutet jeder Track auf dieser Scheibe hat genau 4 Minuten. Jeweils 4 Minuten, die für sich betrachtet immer wieder Vergnügen bereiten, irrwitzige Disco-Grooves und zum Kopfnicken verführende Highlights.

Let's Groove Tonight!

Aber bitte nur häppchenweise konsumieren, sonst knallt Dir die Birne durch!



Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Dienstag, 15. April 2008

The Black Keys - Attack and Release

Unsere Wertung: *****

Attack and Release

The Black Keys, dass sind Patrick Carney und Dan Auerbach, die sich als Nachbarskinder in einem Sandkasten in Akron, Ohio, kennengelernt haben, überraschen Anfang des 21. Jahrhunderts mit einer aufregenden Mixtur aus Blues, Country, Soul, Boogie und Rock'n'Roll. Ihre Einflüsse saugen Dan und Pat aus der Musik von Devo, Frank Zappa, alten Stax- und Motown-Platten, Classic-Rock-Sachen und von solchen Bluesgrößen wie Robert Johnson, Son House, T-Model Ford und Junior Kimbrough. In der Vergangenheit produzierten die beiden ihre Platten in ihrem spatanischen Kellerstudio und rumpelten so durch die Lande und erspielten sich eine immer weiter wachsende Fangemeinde. Für ihr neustes Projekt, "Attack & Release", suchten sie sich erstmals einen Produzenten und fanden mit Danger Mouse (Gorillaz) einen kompetenten Partner, der sich auch noch darauf eingelassen hat in dem Kellerstudio in Akron seine Arbeit zu verrichten. Das Ergebnis der ungleichen Kooperation ist sensationell - der Sound der Black Keys ist wieder um einiges wärmer und üppiger, aber trotzdem so schmutzig und soulig wie er eben nur sein kann. Vom ersten bis zum letzten Song tropft die Schmiere aus den Haaren, scheppert das Schlagzeug und groovt sich das Duo durch die elf großartigen Songs, da mag ich keinen von hervorheben - die sind alle so verdammt gut.

Man darf auch mal einem Album 5 Sterne geben. Hier hab ich's getan!

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Üebermutter - Unheil!

Unsere Wertung: *

Unheil!

Was für eine ungewollte Selbstironie!?
Trefflicher kann man einem Album nicht seinen Titel geben.
Mit so einen Ding trifft uns wirklich das Unheil.

Finger weg!

Kauf lieber dann doch Rammstein!


Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Morgan Heritage - Mission in Progress

Unsere Wertung: ****

Mission in Progress

Hübsch aber unspannend: Dieses Etikett passt dieser Tage auf viel zu viele Reggae-Veröffentlichungen. Kaum, dass es ein bisschen drastischer zur Sache geht, rutscht man gleich in Dancehall-Gefilde ab. Nicht, dass ich mich dort unwohl fühlen würde - aber manchmal steht einem eben doch der Sinn nach richtigem Reggae mit Schmackes, mit ordentlich Rrrumms dahinter, einer Platte mit Eiern.

Wie schön, dass der alte Denroy Morgan neben der Musik offenbar keine anderen Hobbys pflegte, als besagte Eier zu benutzen. Um einen ganzen Schwarm Kinder in die Welt zu setzen, derer fünf auf ihrer "Mission In Progress" antreten, oben genannte Wünsche zu erfüllen. Brooklyn trifft Jamaika, Hip Hop-typische Wucht pimpt karibischen Groove. Yo, Selassie! So lass' ich mir das gefallen.

Von Beginn an zeigen die Geschwister, wo der Hammer hängt: Gar nicht lahm, dafür druckvoll und dominiert von sich dynamisch ergänzenden Vocals öffnet "Cross Wi Borda" das Tor in geradezu Rock-geschwängerte Welten. Die Langatmigkeit, für die Reggae zuweilen eine gewisse Anfälligkeit pflegt, kommt aufgrund der vielseitigen, abwechslungsreichen Stimmen gar nicht erst auf.

Mit Ausnahme des Titeltracks, der zwar ein opulentes Gemisch aus satten Keyboard-, Percussion- und E-Gitarren-Sounds auffährt, trotz allem aber ausfranst und einfach nicht auf den Punkt kommen will, sorgt "Mission In Progress" für kurzweilige Unterhaltung. Höchstens noch den melodischen, dafür aber öde weichgespülten Schmachtfetzen "Love You Right" hätte man sich getrost sparen können.

Mit Energie und Einsatzfreude gehen die Morgans zur Sache. Zu pluckerndem Bass wird in "Politician" oder "Headline" Kritik geübt. Rap-Einlagen stärken und bereichern traditionelle Reggae-Elemente. "Ask me 'bout Brooklyn, ask me 'bout Jamaica": Der Eindruck, diese Herrschaften wissen genau, wovon sie berichten und hätten es demzufolge nicht nötig, wie auch immer geartete Fassaden hoch zu ziehen, spannt sich quer durch das Album.

Üppige Bläser bereichern "The Fight" oder "Brooklyn & Jamaica". Durch die hallenden Drums und die kräftige Orgel von "Yute Dem Share" flirrt eine Akustik-Gitarre, wobei man bei Morgan Heritage auch deren elektrische Schwester äußerst schätzt: Selten hat ein Reggae-Tune härter gerockt als "12 Shotz".

Bei alledem gehen die leisen Töne trotzdem nicht unter. "Nothing To Smile About" liefert zu sparsam instrumentierter Melodie eine Anleitung zum genauen Hinschauen und schärft den Blick auch für die Schattenseiten. "Be Sure" beweist mit ungewohnt frischer, ungewöhnlicher Konstruktion, dass auch inhaltlich Übersichtliches erfreut, solange es in zuversichtlich klimpernde Klänge, eingängige Hooks und vor allem eine ansprechende stimmliche Darbietung gehüllt wird.

Letztere kommt in "Youths Today" noch einmal voll zum Zuge: Facettenreicher Gesang erhebt sich über einem melodiösem Hintergrund und setzt einen versöhnlichen Schlusspunkt. Als Live-Act genießen Morgan Heritage einen exzellenten Ruf. Mit "Mission In Progress", dem mittlerweile zehnten Longplayer, fing die Crew erstmals tatsächlich einen Großteil der Kraft und des Feuers ein, die sie auf der Bühne zur Legende werden ließ.

ReView by laut.de

Hörproben

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)

Alexander Klaws - Was willst du Noch?!

Unsere Wertung: *

Was willst du Noch?!

Kurz und bündig!

Pseudorock-Knallbonbons in dünnflüssiger Schlager-Sauce.

Hörproben brauchst hier nicht!

Starporträt

Kaufen bei Amazon



TuneSpy.org abonnieren

Posts (Atom)