Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Samstag, 6. Februar 2010

Kesha - Animal

Unsere Wertung: *
Animal

Dieses Weibstück bietet nur eins! Nämlich unerträgliche Trommelfellqualen!

Freitag, 5. Februar 2010

Lostprophets - The Betrayed

Unsere Wertung: ****
The Betrayed
Sagenhafte 4 Jahre ist es nun fast her, dass die Lostprophets einen Longplayer veröffentlichten. Eine tolle Entwicklung haben sie dabei genommen denn jedes Album klingt ziemlich anders.
War THEFAKESOUNDOFPROGRESS noch sehr stürmisch und wusste zu überraschen, gings bei START SOMETHING in die Richtung stadiontauglicher Rock, dass man es nicht erwarten konnte, dass mit LIBERATION TRANSMISSION ein sehr poplastiges Album veröffentlicht werden würde.
Nun sollte es am 18. Januar 2010 also endlich soweit sein. Die Veröffentlichung von THE BETRAYED! Dank Amazon-Großbritanien habe ich es bereits ausgiebig durchgehört und finde langsam Zugang zu dem aufgenommen Material. Man muss es wirklich auf sich wirken lassen, große Hymnen wird man hier nicht finden. Diese haben sie zwar gekonnt miteinfließen lassen, sie aber nicht bis zum Erbrechen ausgereizt.
Zwei Singles wurden bereits veröffentlicht. Mit IT'S NOT THE END OF THE WORLD, BUT I CAN SEE IT FROM HERE und WHERE WE BELONG fiel die Auswahl tatsächlich auf die mitunter eingängigsten Nummern.
Doch mit eingängig meine ich allerdings nicht, dass sie zwangsläufig herausstechen müssen. So im Fall von I'TS NOT THE END..., es ist eine solide Rocknummer und der mehrstimmige Refrain sorgt für gute Laune, doch reißt sie mich nicht vom Hocker.
Bei WHERE WE BELONG sieht die Sache schon etwas anders aus. Das Video muss man nicht gut finden, da hätte ich mir etwas anderes gewünscht, als die Band im Rampenlicht zu sehen. Eine schöne Story hätte mir eher zugesagt, denn wir wissen ja mittlerweile, dass sie nicht mehr vor nur dreißig Leuten spielen, das müssen sie uns nicht auch noch verbildlichen. ABER es geht hier ja Gott sei Dank nicht ums Video, denn der Song ist wunderschön! Ein atemberaubender Song bei dem der mehrstimmige Gesang gegen Ende des Liedes wunderbar zum Tragen kommt. Und noch schöner ist, dass man ein paar Anläufe braucht um Gefallen an ihm zu finden.
Insgesamt findet man hier tolle Melodien und das Talent einen Song hörenswert zu machen ohne sich sämtlicher Klischees zu bedienen. Wie gesagt man muss THE BETRAYED die Nötige Zeit geben sich zu entfalten und sollte ihm den Gefallen tun keine unnötigen Vergleiche anzustreben.
Ich möchte an der Stelle keine Wertung der einzelnen Songs abgeben, da ich nicht für andere entscheiden kann was ihnen zu Gefallen hat. Doch zwei Nummern stehen sinnbildlich für die Lostprophets: Auf der einen Seite bricht es aus ihnen heraus wenn sie einem DSTRYR/DSTRYR um die Ohren hauen. Hierbei besteht AKUTE SUCHTGEFAHR, da dich auch hier der mehrstimmige Gesang verschlingt und erst nach Ende des Songs wieder ausspuckt. Und auf der anderen Seite streicheln sie Dir den Bauch wenn man THE LIGHT THAT SHINES AS BRIGHT... hört. Wie Ian hier mit seiner Stimme arbeitet ist Königsklasse, entweder man hat es oder man hat es nicht, er hat es jedenfalls!
Das Album blickt nicht zurück, sondern straight nach vorn und repräsentiert die Band als das was sie ist, eine der besten und gefragtesten Rockbands der heutigen Zeit.

Arsis - Starve for the Devil

Unsere Wertung: ****
Starve for the Devil

Dass die Jungs von ARSIS etwas drauf haben, bewiesen sie nicht nur mit ihren guten Alben, wie zuletzt "We Are The Nightmare", sondern auch mit gekonnten Auftritten als Opener für MORBID ANGEL (Metalfest) oder DEVILDRIVER (Neckbreakers Ball). Dennoch war es bei diesen Events für viele etwas zu schwer verdauliche Musik, denn der melodische Death Metal der Jungs ist durchzogen von Frickelorgien und vertrackten Riffs. Doch dem soll jetzt Abhilfe geschafft werden.

Mit dem neuen Werk, welches auf den Namen "Starve For The Devil" hört, hungern die Jungs nicht nur für den Chef der Unterwelt, sondern bringen eine Spur mehr Eingängigkeit und Rock - ja, richtig gehört: Rock! - in ihre Musik ein. Gleich "Forced To Rock", dessen Name wohl alles sagt, geht viel schneller ins Ohr und animiert einen sofort zum Bangen. Ein gelungener Opener für das Album und sicherlich auch ein heißer Tipp um eine Show zu eröffnen. James Malone brüllt sich nach wie vor die Seele aus dem Leib, bleibt aber wie gehabt immer im selben Schema hängen, was man anprangern kann, aber nicht muss.

Fans von ARSIS, habt keine Angst! Sie haben nicht ihre Wurzeln vergessen. Die Amis zelebrieren nach wie vor vertrackt-frickelnden Death Metal mit der nötigen Portion Melodie und so geht man von "Forced To Rock" nahtlos in das heftige "A March For The Sick" über und man erkennt die Musik von ARSIS sofort als solche. Nicht, dass dies vorher nicht der Fall gewesen wäre, aber die rockende Eingängigkeit ist dennoch eine Neuerung, die bei "Sick Perfection" wieder zum Tragen kommt, sich aber auch schön mit dem progressivem Arrangement verträgt. Auch in den Refrains hat man stellenweise etwas mehr Zugang geschaffen um dem Höhrer auch nach wenigen Durchläufen etwas zu bieten. Dennoch findet man mit der Zeit immer mehr Details und die Songs erschließen sich erst nach einigen Rotation komplett. Und natürlich werden die Gitarrenhälse bei den kreischenden Soli ordentlich gewürgt.

ARSIS haben es mit "Starve For The Devil" geschafft eingängiger und rockiger zu werden, ohne auf etwas zu verzichten oder den Stil gar arg umzukrempeln. In Sachen Melodic Death Metal der progressiveren Machart, ist ihnen mit diesem Album ein Highlight in dem noch so frühen Jahr 2010 gelungen. Diese Veröffentlichung sollte sie nun endlich etwas höher im Live Lineup ansiedeln. Verdient hätten sie es allemal.

Massive Attack - Heligoland

Unsere Wertung: ****
Heligoland Ltd (Dieser Artikel wird in 4 unterschiedlichen Covervarianten ausgeliefert)

Von den Fans lange erwartet, ist das neue Album nun endlich fertig, aber leider hatte ich nach so langer Wartezeit doch mehr erwartet. Ok, es ist nicht komplett
verhauen, fängt sogar stark an, obwohl der erste Song für einen Opener recht sperrig daherkommt. Die meisten und besten Songs werden den meisten Fans von der letzten Tour kennen (Psyche - der Konzertopener, Babel, Splitting the Atom, Girl I Love You, Atlas Air), aber Flat of the Blade, Paradise Circus und Saturday... fallen dann doch als nervende Füller (vor allem Damon Albarns Jammergesang tut weh)
raus. Ich würde eigentlich 3,5 Sterne geben, gehe aber davon aus, dass nach mehrmaligem Hören glatte 4 draus werden. Downloader würde ich aber empfehlen, die CD zu kaufen, denn wie bei Massive nicht anders zu erwarten, entwickeln die Songs nach hinten raus eine unglaubliche Dynamik, die erst auf CD zu einem richtigen Hörgenuss wird.

Sade - Soldier Of Love

Unsere Wertung: ****
Soldier Of Love

Da ist es nun also. Nach 10 Jahren gibt es ein neues Album von Sade. Ich bin bislang noch etwas unschlüssig, was ich von diesem Album halten soll. Denn eine Sache muss man vorweg nehmen: Sade erfinden sich nicht neu. Eigentlich alle Lieder hätten genauso gut auf einem der letzten beiden Alben sein können. Auf der anderen Seite liegt vielleicht auch genau darin die Stärke. Sades Musik ist zeitlos und ist auch nach 10 oder 15 Jahren noch genauso aktuell wie zu Beginn. Das wird bei diesem Album nicht anders sein.

Sade 2010 - Ein perfekter Stillstand!

Corinne Bailey Rae - The Sea

Unsere Wertung: ****
The Sea (Limited Digi-Sleeve)
Vier Jahre ist es her, dass Corinne Bailey Rae ein Debüt vorlegte, das Soulpop mit seinem Changieren zwischen R'n'B und Jazz auch Leuten schmackhaft machte, die der Stilrichtung sonst nur wenig abgewinnen können. Die Londonerin wurde mit "Like a Star" ein ebensolcher, und ihr zweiter Hit "Put your Records on" überflügelte den ersten sogar noch; er wurde zum globalen Ohrwurm. Doch dann wurde es still um die junge Sängerin und Songwriterin aus Leeds, die 2008 den Tod ihres Mannes verkraften musste. Saxofonist Jason Rae, den sie bereits mit 22 geheiratet hatte, starb an einer Überdosis. Doch auch wenn "The Sea" bedächtig und mürbe anfängt mit "Are you here": Ihr Talent für mitreißende, retroinspirierte Popsongs hat sie nicht verloren. Das unbedarfte Strahlemädchen des Debüts allerdings ist Bailey Rae nicht mehr. Facettenreicher und tiefschürfender, dramatischer und jazziger ist der Zweitling. Was gut klingt - nur hätte man der Künstlerin gewünscht, der musikalische Schritt nach vorne wäre ohne den privaten Schicksalschlag gelungen.

Chris Garneau - El Radio

Unsere Wertung: ****
El Radio
Man kann dieses Album auf verschiedene Weisen betrachten: Ist "El Radio" ein dramatischer Wechsel der Jahreszeiten, ein auf einen zu galoppierender Ereignishorizont, ein Karnival vielleicht oder gar ein Geburtstag? Es gibt Platten, die verwandeln ein Stück schimmerndes Plastik in eine immer währende Erinnerung, die Hirn und Herz nicht mehr verlassen will. So wie das zweite Album des amerikanischen Songwriters Chris Garneau. Mit einem Augenzwinkern, dem Gespür für magische Momente und nicht zuletzt einer ganz und gar außergewöhnlichen Stimme gelingt es dem Mann aus Brooklyn, uns mit in seine skurrile Welt zu nehmen. War sein Debütalbum "Music For Tourists" (2007) noch traurig, spärlich, dabei aber nicht weniger prachtvoll, so besticht "El Radio" vor allem durch die Vielzahl evozierter Stimmungen. Die Songs schwanken zwischen folkiger Versponnenheit, barocker Exaltiertheit und einfach stimmigen Melodien.
Turn The "El Radio" On!

Yeasayer - Odd Blood

Unsere Wertung: ****
Odd Blood

Schon auf ihrem Debüt "All Hour Cymbals" experimentierten Yeasayer 2008 jenseits aller Genregrenzen und brachten Indiepop mit Gospel, Afrobeats, Psychedelia und Tribalem zusammen. Doch über die Anerkennung einiger Auskenner kam das Brooklyner Quartett nicht hinaus, weil die Welt gerade ihre New Yorker Kollegen Vampire Weekend bejubelte. Trotzdem ist Yeasayers Innovationsdrang beim Nachfolger ungebremst - nur stellen sie ihre geniale Einfallspinselei diesmal ganz in den Dienst der großen Eingängigkeit. "The Children" lockt zunächst noch auf eine gänzlich falsche Fährte: Der Rhythmus hakt, und dunkle, verzerrte Stimmen schleppen sich durch einen sperrigen Song. Doch schon danach folgt mit der Single "Ambling Alp" die Antithese und gibt die Programmatik für den Rest des Albums vor. Zugunsten der Beats treten die Gitarren in die zweite Reihe, und Songs wie "O.N.E." und "Love me Girl" haben die Eingängigkeit eines Justin Timberlake - nur doppelt so intelligent. Auch dem Funk von schmissigeren Songs wie "Rome" ist nur mit Hüftschwung beizukommen. Und spätestens wenn ihnen mit "I remember" und "Grizelda" auch noch die ruhigen Momente gelingen, haben sie Vampire Weekend endgültig abgehängt.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Midlake - The Courage of Others

Unsere Wertung: ****
The Courage of Others

Zunächst werden viele Midlake-Fans enttäuscht sein und vergeblich nach Hits wie "Roscoe" oder "Head Home" suchen. War die Durchbruchplatte "The Trials of Van Occupanther" am 70er-Rock à la Fleetwood Mac, America und Neil Young orientiert, lässt sich das Quintett aus Texas beim dritten Album ganz und gar vom traditionellen britschen Folk inspirieren. Geblieben sind der mehrstimmige Gesang, die warmen Gitarren und traurigen Streicher, doch wo beim Vorgänger noch Keyboards zum Einsatz kamen, hört man jetzt Flöten und Hörner. Ist die erste Enttäuschung über das durchweg gedrosselte Tempo und die traumhaft versponnenen Kompositionen aber erst mal überwunden, werden Fans schnell feststellen: Midlake hätten jeden Song von "The Courage of Others" zum Hit aufblasen können. Es ist gerade dieses Understatement, das diese Platte zu ihrer bisher besten und geschlossensten macht. Sie wird für lange Zeit und wegen weit mehr als nur zwei Songs Bestand haben.

Sonntag, 31. Januar 2010

Pontifex - Knaller

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Einen wahren Knaller servieren uns gar ungeniert die Kölner Punkrocker Pontifex.
Verkündeten sie uns nämlich, sie würden ihr erstes Werk einfach nicht verkaufen wollen. Stattdessen beschlossen sie
das gute Ding caritativ an die Menschheit zu verschenken und zum freien Download anzubieten.

So eine Großtat soll natürlich keinem vorenthalten bleiben. Auf geht's zur Pontifex-Homepage und holt euch das gute Teil.
Hier geht's lang: zum Knaller

Wir haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen, mal einen akustischen Blick auf die Scheibe zu wagen.
Und mussten feststellen, Hut ab Jungs, die Songs haben wirklich Ohrwurmtauglichkeit und präsentieren sich
musikalisch irgendwo zwischen WIZO und WEEZER, TURBONEGRO und TURBOSTAAT, frohmutig sowie poppig und im lauten Gitarrengewand, von dessen Charm man sich nur recht schwer entziehen kann.

Auf Sternchenpunkte wollen wir in diesem Fall ganz bewusst einmal verzichten, weil sich hier jeder kostenlos selbst ein Urteil bilden kann und auch sollte.