Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Samstag, 5. Juli 2008

TuneSpy Charts Woche 28/2008



Tricky - Knowle West Boy

Unsere Wertung: ****

Knowle West Boy


Tricky legt mit Knowle West Boy lange fünf Jahre nach dem schlappen Vulnerable
eines seiner besten Werke überhaupt vor. Der Titel bezieht sich auf den
ärmlichen Stadtteil Bristols, in dem der TripHop-Pionier groß wurde. An
diesen Ort kehrt Tricky nun in diesem autobiografischen Album zurück.
Dazu ist er aus seiner Wahlheimat L.A. zurück nach Bristol gekehrt, in
das Viertel „...in das sich Massive Attack nie trauten, weil sie was
aufs Maul bekommen hätten...“. Der Brite wird also zum Knowle West Boy
und Tricky verschweigt - konsquent wie er ist - auch nicht den Mist,
den er dort verzapft hat. In „School Gates“ erzählt er zum Beispiel die
Geschichte seiner Freundin, die mit 16 schwanger wird. Er verklärt also
nicht die Vergangenheit, und auch ansonsten hält sich Tricky nicht mit
Belanglosigkeiten auf. Das Album ist ein Knaller, ein musikalischer
Rundumschlag, der sämtliche Demarkationslinien pulverisiert. Alles und
noch mehr, was sich Tricky in seiner 1991 gestarteten Karriere
einverleibte, taucht auf: Punk-Rock, verschleppter Düster-TripHop, Dub,
Zitate aus Country, Folk und Weltmusik, der Aufprall von Streichern mit
gebrochener Elektronika, Gespenstisches und unfassbar Schönes, Ragga
und New Wave. Kein Song gleicht dem anderen, auch weil Tricky - der
sich selber als mäßig guten Sänger sieht - mit vielen Gästen am Mikro
arbeitet. Bevorzugt Frauen natürlich wie Alex Mills aus Leeds auf
„Puppy Toy“, seine ex-Freundin Lubna singt auf „Past Mistake“ und
„School Gates“. „Veronica“ trägt den Namen einer Sängerin aus Italien,
die dieses Stück größtenteils schrieb und „Slow“ ist eine Coverversion
des Liedes von Kylie Minogue.

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Freitag, 4. Juli 2008

TuneSpy Charts Woche 28/2008: Trend

UB40 - Twentyfourseven

Unsere Wertung: ***

Twentyfourseven

UB40 – die bekannteste weiße Raggae Band der Welt präsentiert sich zum wahrscheinlich letzten mal mit einer der markantesten Stimme der Pop Geschichte: Ali Campbell.
Mit weltweit mehr als 70 Millionen verkauften Alben und fast 50 Singles in den UK Top 50 haben UB40 mehr als jede andere Band ihrer Zeit bewiesen, dass die Kombination von Pop und Raggae eine wahrhaft mächtige Einheit bilden.
Mit ihrem neuesten Album "TwentyFourSeven" präsentieren sich UB40 von ihrer kreativsten und musikalisch besten Seite und bedienen sich abermals der Stärke und Inspiration ihres politischen und sozialen Bewusstseins. Daraus entstand nun eines Ihrer besten Alben, welches sich aus vielem neuen Material, Coverversionen und Kollaborationen zusammensetzt.

Hört man einmal etwas genauer hin, so findet man auf dem Album durchaus den einen oder anderen neuen Ansatz. Großen Anteil daran hat Keyboarder Tony Mullins. Er hatte es wohl satt, weiter im Hintergrund zu arbeiten und bespickt die Songs fast durchweg mit aufregenden Synthesizersounds. Aufregend deswegen, weil der Sound nie derselbe ist. Mal klingt er hart ("Once Around"), mal kann man ihn kaum von Streichern unterscheiden ("This Is How It Is"). Mullins bedient sich nicht an vorgefertigten Sounds, sondern erschafft Eigenes. So etwas kennt man normalerweise höchstens aus der Elektroszene.

Das 17 Track starke Album unter anderem Kollaborationen mit Maxi Priest, 1 Love & Rasa Don von Arrested Development, MARVIN Priest und Hunterz. Nach alter und bekannter UB40 – Tradition wurden auch bekannte Cover wie Bob Marley’s „I Shot The Sheriff“ und „I’ll Be Back“ von den Beatles verwendet. Ali Campbell verlies die Band nach 30 Jahren in diesem Frühjahr wodurch zu erwarten ist, dass es sich bei „TwentyFourSeven“ um das letzte UB40 Album mit seinem Gesang handelt.

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Woog Riots - Pasp

Unsere Wertung: ****

Pasp

Das Warten hat ein Ende. Die neue CD der Woog Riots ist da! Nachdem schon ihre letzte Platte "Strangelove TV" klasse war, haben sich die beiden charmanten Multiinstrumentalisten Silvana Battisti und Marc Herbert selbst übertroffen.

Lassen wir das Gequatsche von Antifolk und dergleichen. Die beiden haben zwar unverkennbar ihre Einflüsse, jedoch werden sie von der deutsch-italienischen Freundschaft neu und eigen umgesetzt. Mit Hilfe vieler Freunde (darunter so illustre Gäste wie die hochgeschätzte Kimya Dawson) haben sie ihren Stil weiter verfeinert und ein kleines richtiges Sommeralbum geschaffen.


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Hellsongs - Hymns in the Key of 666

Unsere Wertung: *****

Hymns in the Key of 666

Lange Zeit drehte sich Heavy Metal nur um die eine Frage: Wer ist hart, härter, am härtesten? Wie können wir das toppen?, dachte sich das schwedische Trio Hellsongs. "Inzwischen ist das Härteste und Mutigste im Metal, sanft zu spielen", findet Kalle Karlson, Gitarrist der Wattebausch-Rocker Hellsongs aus Göteborg. Das Gegenteil von ohrenbetäubendem Heavy-Sperrfeuer ist gaaanz entspannte Lounge Music.

Die Entdeckung des LOUNGE METAL.

Das Hellsongs-Albumdebüt "Hymns In The Key Of 666" versammelt eine Art Greatest Hits des Heavy Metal. Von AC/DC über Metallica und Slayer bis zu Iron Maiden, von denen sie gleich zwei Songs covern, sind hier die Giganten des Genres am Start.

Geht einfach ohne Vorurteile mal an diese CD ran und erfreut euch an diesen wunderbaren Melodien Eurer 'alten' Helden, aufgepeppt in neuen Gewändern.

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Donnerstag, 3. Juli 2008

James - Hey Ma

Unsere Wertung: *****

Hey Ma

Ich weiß nicht mehr wie lange es her ist, dass ich mir zum letzten Mal eine CD von James angehört habe und dann bin ich wie die Jungfrau zum Kind gekommen als ich diese CD über meine Anlage abgespielt habe. James at his best - "Hey Ma" ist ein grandioser Popsong irgendwo zwischen U2 und Coldplay. Frontmann und Sänger Tim Booth ist es gelungen elf herausragende Posongs zu schreiben, sie mit einer beeindruckenden Stimmleistung zu singen und mit seiner Band großartig in Szene zu setzen. "Waterfall" erinnert mich entfernt an die grossen Songs eines Lou Reed, mit "Oh My Heart" bewegen sie sich wieder in U2 Gefielden, doch der herausragende Song des Albums ist für mich die wundervolle Ballade "Upside". Alles in allem großes Kino ohne Schwachstellen, daher mal verdiente fünf Sterne - nicht zuletzt weil sie mich positiv überrascht haben.

Großes Kino ohne Schwachstellen - ein furioses Comeback !

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I am Kloot - Play Moolah Rouge

Unsere Wertung: ****

Play Moolah Rouge

I Am Kloot setzen auf Guerillamarketing und bitten Fans in aller Welt, CDs an ungewöhnlichen Orten zu verstecken. Wer eine dieser CDs findet - etwa in einem Schwimmbad in Mexiko, in einer holländischen Bibliothek oder auf dem Spülkasten einer offentlichen Toilette in der Grafschaft Kent -, wird von der Band mit weiteren Songs belohnt. Eigentlich sollte schlicht die Veröffentlichung des vierten Albums ausreichen, damit das Trio aus Manchester endlich über den Geheimtippstatus hinauskommt. Um die Dynamik ihrer Konzerte einzufangen, haben sie die die Songs in nur wenigen Tagen live im Studio eingespielt und die Sessions gefilmt. Weitere Veränderungen waren nicht nötig, denn auf die reduzierten Arrangements, ihre unwiderstehlichen Melodien und die zynischen Zärtlichkeiten von Sänger Johnny Bramwell ist Verlass. Wenn er in "One Man Brawl" einen Selbstexorzismus beschreibt oder mit "Ferris Wheels" seine Liebe gesteht, sind sie sogar wieder auf Höhe ihres grandiosen Debüts "Natural History". Und ich gehe ab sofort nie wieder auf eine öffentliche Toilette, ohne einen I-Am-Kloot-Song zu hinterlassen.

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Mittwoch, 2. Juli 2008

H20 - Nothing to Prove

Unsere Wertung: ****

Nothing to Prove

Hui! Wer hätte das gedacht? Die Jungs von H2O bekommen nach sieben Jahren doch noch einmal den Arsch hoch.

Wer H2O noch aus dieser Zeit kennt, wird begeistert sein. Kein Poser-Hardcore, kein Fashion-Hardcore, mehr Oldschool geht kaum.

Da reminisziert der Titel "1995" über die Anfangstage, in "Sunday" passieren die besonderen Stunden des Lebens Revue. Der Titeltrack rockt wie Sau, ansonsten wird geshreddet und geshoutet wie es sich gehört. Keine Nummer zieht sich unnötig in die Länge.

Still here after all these fucking years!

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Dienstag, 1. Juli 2008

The Subways - All Or Nothing

Unsere Wertung: ****

All Or Nothing

Das berühmt berüchtigte zweite Album hat schon viele Bands zu schaffen gemacht und sie ins Nirvana der Bedeutungslosigkeit verfrachtet. Nicht so The Subways. Mit ihrem zweiten Album haben sie nicht nur den Garagensound des ersten Album erhalten, sondern sind auch musikalisch und textlich sehr gereift. Super ist auch dass man endlich mehr hört von der tollen Stimme von Charlotte. Mehr kann man einfach von einer Indie-Rock Bands aus England nicht erwarten.

Das Trio überzeugt dann überhaupt am besten wenn es auch mit polterneden zackigen Nummern aufwartet.
Wenn sich die Briten doch nur zielstrebiger geben würden! Einige eingängige Songs weisen durchaus anständig Hitqualität auf, andere müssten einfach zu Ende gedacht werden. Dann gäbe es von mir 5 Sterne!

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Kaki King - Dreaming of Revenge

Unsere Wertung: *****

Dreaming of Revenge

Produzent Malcolm Burn (Peter Gabriel) hatte eine Bedingung an Kaki Kings viertes Album: Man müsste jeden Song mitpfeifen können - selbst wenn man dabei gerade einen Baum fällt. Kaki King lachte und machte sich ans Werk. Heraus kam tatsächlich die eingängigste CD der amerikanischen Ausnahmegitarristin. "Dreaming Of Revenge" wurde das lang ersehnte große Popalbum und das, obwohl die Hälfte der Songs Instrumentals sind. Doch was für welche: Das hervorragende Gitarrenspiel versteckt sich hinter wunderschönen Melodien wie etwa auf "Sad American" und "Bone Chaos In The Castle". Das hymnische, von Kings sphärischer Stimme getragene "Pull Me Out Alive" hat gar das Zeug zu einem Radiohit. "Dreaming Of Revenge" ist die logische Fortsetzung des Vorgängeralbums "Until We Felt Red", auf dem sie das erste Mal sang - ein Umstand, der im Übrigen auch Dave Grohl auffiel, mit dem sie auf dem Foo-Fighters-Album "Echoes, Silence, Patience & Grace" singt. Jetzt erzählen auch ihre eigenen Songs erstmals Geschichten, und Kaki King brilliert in ihrer neuen Rolle als Singer/Songwriterin.

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