Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Freitag, 12. Dezember 2008

Threatmantics - Upbeat Love

Unsere Wertung: ****

Upbeat Love

Rock ’n’ Viola: Das walisische Trio vereint auf seinem Debüt Unvereinbares

Die Threatmantics sind eine Rock-’n’-Roll-Band. Und natürlich sind sie nicht irgendeine R-’n’-R-Band. Das mag daran liegen, dass der Leadgitarrist der Threatmantics eine Viola spielt und dass Schlagzeug sowie Keyboard von ein und derselben Person bedient werden – und das gleichzeitig. Das walisische Trio hat bislang zwei Singles veröffentlicht, die von hübsch-hässlich-schmutzigen Orten und freudigen Gedanken künden. Das Debütalbum „Upbeat Love“ war zunächst als Demo geplant, dann wurde es EP, dann Minialbum und präsentiert sich jetzt als flügger Longplayer, der bereit ist, das Nest zu verlassen. „Upbeat Love“ ist ein knackiges Acht-Track-Album bis zur Unterkante Oberlippe vollgepackt mit schmutzigem, irrem Rock ’n’ Roll, in dem sich Viola und Gitarre mit archaischen Rhythmen einen gnadenlosen Kampf um hymnenhafte Melodien liefern.

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William Fitzsimmons - Goodnight

Unsere Wertung: *****

Goodnight

Früher, als Psychotherapeut, hörte William Fitzsimmons Patienten zu, heute erzählt er uns aus seinem eigenen Leben: von seiner Kindheit als Sohn blinder Eltern in Pittsburgh, von vergangener Liebe.

Vermutlich wäre uns der vollbärtige Singer/Songwriter entgangen. Doch weil gleich mehrere seiner Songs in Schlüsselszenen der Krankenhaussoap "Grey's Anatomy" liefen, erscheint "Goodnight" nun mit zwei Jahren Verspätung in Deutschland.

Auch in den USA konnte er seine Karriere dank der TV-Serie anschubsen. Inzwischen vergleichen ihn Kritiker mit Sufjan Stevens, Iron & Wine oder gar Elliott Smith. Völlig zu recht, zumal er auch seinen alten Job nicht aus den Augen verliert. Wenn er traditionelle Folksongs mit dezenter Elektronik durchsetzt und mit gehauchtem Bariton sein Leid mit uns teilt, wird er zum Verbündeten, der uns durch die dunklen Monate bringt.

Bezaubernd! Und ein tolles Weihnachtsgeschenk für die Herzallerliebste!

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Deerhunter - Microcastle

Unsere Wertung: *****

Microcastle

„Microcastles“ ist der Nachfolger des hoch gelobten Albums „Cryptograms“ aus dem Jahr 2006 und wurde innerhalb nur einer Woche in den Rare Book Studios in Brooklyn, NY aufgenommen. Die Band bestand zum Zeitpunkt der Aufnahmen aus vier Musikern: Bradford Cox (der auch mit seinem Projekt Atlas Sound von sich reden machte), Lockett Pundt, Joshua Fauver und Moses Archuleta. Seit damals ist mit Whitney Petty noch weitere Verstärkung an der Gitarre hinzugekommen. Bradford übernimmt auf fast allen Songs den Leadgesang. Cox, der kreative Kopf der Band, verkündete vor einiger Zeit auf seinem Myspace Profil: „My punk days are over!“ Macht Sinn, denn „Microcastle“ überrascht mit lockerem Charme und lässt nur noch stellenweise (z.B. bei „Never Stops“) den wilderen Garage Sound der frühen Deerhunter wieder aufleben. Das beinahe schon sakrale „Activa“ unterstreicht das vielseitige und klare Songwriting der Band, während „Saved By Old Times“ mit einer so kickenden Gitarre daherkommt, dass es auch auf ein Dave Mathews Album passen würde.

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Aimee Mann - One More Drifter in the Snow-New ed.'08

Unsere Wertung: ****

One More Drifter in the Snow-New ed.'08

Weihnachten sollte man einen Gang runterschalten. Stattdessen hetzen die meisten mit Schmalzkuchen in der einen und Geschenkeliste in der anderen Hand von Geschäft zu Geschäft. Glockengeläut und "Rabababam" allüberall machen einen aber auch zum Duracellhäschen. Wahrscheinlich stehen deswegen bei Aimee Mann weder Sakrales noch "The little Drummer Boy" auf dem Programm. Die Songwriterin bleibt auch im Festtagstaumel ein spröder Ruhepol. Die Sammlung ihrer liebsten Weihnachtslieder ist betont ruhig und sparsam instrumentiert; unter Manns "Chestnuts roasting on an open Fire" brizzeln eher die letzten glimmenden Kohlen. Nur bei "You're a mean one Mr. Grinch" gestattet sich die Sängerin ein wenig augenzwinkernde Theatralik. Mit "Calling on Mary" schließt das Album dann mit einer Eigenkomposition im vertrauten Mann-Stil. Sehr beruhigend.

Für uns das beste Christmas-Album seit langer Zeit.

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Dienstag, 9. Dezember 2008

The Knux - Remind Me in 3 Days

Unsere Wertung: *****

Remind Me in 3 Days

I Need A Fresh Cappucino With A Mocha Twist!" Tatsache! Am besten eine ganze Thermoskanne voll – auf Ex. Mein lieber Herr Gesangsverein, wie zur Hölle konnte ich The Knux nur so komplett verpennen? Da kollidiert Outkast'sche ATLieness mit dem XL Neo-Boom Bap der Cool Kids. Und das wiederum mit dem Ultimate-Funk der Artifacts – und was mach' ich? Ich dreh' statt den Lautstärkeregler auf Anschlag sonstwo Däumchen.

Alter Schalter, das hier hebt nicht mal eben die Tür aus den Angeln, sondern ganze Wohnblocks aus der Infrastruktur.

5 Sterne hier! Was sonst!!!

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Montag, 8. Dezember 2008

Plus/Minus - Xs On Your Eyes

Unsere Wertung: *****

Xs on Your Eyes

Auf zwei Listen sind Plus/Minus ganz vorne zu finden: 1. am schwierigsten zu googlende Bandnamen, 2. komplett unterschätzten Bands. Da mit einem neuen Bandnamen nicht unbedingt zu rechnen ist, sollte das New Yorker Indietronictrio zumindest von einer der beiden Listen verschwinden - und auf ganz vielen anderen auftauchen. Bereits seit drei Alben und zwei EPs kombinieren sie elektronische Elemente und Samples mit den Standards einer Gitarrenband und sind trotz intelligentem Songwriting und hochkomplexer Arrangements unglaublich eingängig. Fürs vierte Album haben sie die Geschwindigkeit noch mal runtergefahren und wagen mehr Pop als je zuvor. Jeder Fan von Death Cab For Cutie wird den warmen Gesangsharmonien von Plus/Minus erliegen, und allein der Singleohrwurm "Snowblind" sollte dafür sorgen, dass sie mit "Xs on your Eyes" das letzte DCFC-Album auf der Liste mit den Verkaufszahlen hinter sich lassen.

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EPMD - We Mean Business

Unsere Wertung: ****

We Mean Business

Erick Sermon und Parrish Smith machen seit 20 Jahren Bizness, und nein, HipHop ain't dead ! Mit ihrem neuen Album WE MEAN BUSINESS haben sie erneut unter Beweis gestellt, dass man auch mit 40 Jahren noch BoomRap machen kann.

Es gibt nichts neues zu entdecken bei EPMD, aber ihre Fans kommen voll auf ihre Kosten. Dies auch dank den Features, denn mit Redman, Method Man und Keith Murray sind alle alten Weggefährten dabei. Dazu noch KRS-One, das passt !

"Listen up", produziert von Teddy Riley, ist ein richtiges Dancefloor-Brett, sehr funky und mit Vokoder Einsatz - Deftig !

Auf den übrigen Tracks wie schon erwähnt, nichts neues, aber die Originale aus NYC sollten auch nicht mehr groß experimentieren.

Das Album wäre mir fünf Sterne wert gewesen, allerdings habe ich den Eindruck, dass den Guest-Features bei dem ein oder anderen Beat die Luft ausging......na gut, die Lungen werden auch nicht besser ( Redman, Meth )

Zwei mittelmäßige Tracks lasse ich durchgehen, der Rest überzeugt mich...und wohl auch die Anhänger der beiden EastCoast Veterans!

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