Diese Seite versorgt Euch mit kritischen Kommentaren zu aktuellen CD Neuerscheinungen.
die TuneSpy CD-Reviews

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Freitag, 16. Mai 2008

The Feeling - Join With Us

Unsere Wertung: ***

Join With US (UK-Version)

Mit ihrem zweiten Album stürmten The Feeling bis an die Spitze der britischen Charts. Zweite Monate später erscheint "Join with us" in Deutschland - und vermutlich wird sich auch bei uns niemand für Englands Antwort auf die Scissor Sisters schämen. Für seinen quietschbunten Pop mit aufdringlich eingängigen Melodien brandschatzt sich das Quintett durch vier Jahrzehnte Radiopop. Und im Vergleich zum Debüt "Twelve Stops and Home" ist die Band um Sänger Dan Gillespie Sells dabei noch um einiges gnadenloser: Boogie-Woogie-Einlagen am Klavier, Heavy-Metal-Gitarren, Saxofonsoli, kitschige Streicher und ein Progpopfinale, das die Grenze des schlechten Geschmacks neu definiert. Natürlich haben Songs wie "I thought it was over" und "Turn it ip" auch ihre Reize. Aber denen erliegt man besser mit Kopfhörern unter der Bettdecke.


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Islands - Arm's Way

Unsere Wertung: ****

Arm'S Way

Insulanern sagt man ja nach, dass sie sich ohne fremde Einflüsse, sozusagen isoliert von allen Trends und damit höchst eigenständig entwickeln können. Genau dies haben Islands auch getan seit ihrem Debüt Album von 2006. Hervorgegangen aus den Unicorns, die sich dank ausufernder Konzerte in Subkultur-Kreisen schnell einen legendären Status erspielten, sind Islands nun offiziell vom Duo mit Gästen zum Sextett angewachsen, und das hört man in fast jedem Song. Der hochgelobte Songwriter Nick Thorbum lässt seine skurrilen Ideen nun gerne in höchst opulent-orchestrale Arrangements verpacken. Zwar mag man das noch immer als Indierock bezeichnen, aber enge Stilgrenzen werden hier ganz sicher bis ins letzte ausgelotet, wenn nicht sogar überschritten. So reichen die musikalischen Landschaften auf der Insel von spacigem Progrock über Synthiesounds, Latin-Beats bis Art-Rock und Alternative-Country. Dass das neue Werk Fans und Kritiker gleichermaßen begeisern wird, ist auch ein Verdienst von Co-Producer Ryan Hadlock, der schon die Sounds von Blonde Redhead und Stephen Malkmus veredeln durfte.

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Scarlett Johansson - Anywhere I Lay My Head

Unsere Wertung: ****

Anywhere I Lay My Head

Scarlett Johansson, das It-Girl Hollywoods, nimmt ein Album auf und widmet sich durchweg Tom Waits, dem bärbeißigsten aller Besoffskis des Blues.
Deshalb:
Überraschung. Scarlett Johanssons erstes Album ist nicht das glattgebügelte, durchgestylte Produkt, das um ein Filmsternchen herum produziert wurde. Zweite Überraschung. Anywhere I Lay My Head ist zunächst nicht einmal gefällig. Glatt ins Ohr geht in den hier vorgestellten 45 Minuten gar nichts und das liegt - noch ne Überraschung - weniger an den Songs von Tom Waits, als vielmehr an deren Umsetzung.
Das ist überraschend, sogar originell - und deutet das herzbluttriefende Waits-Îuvre futuristisch neu. Ein Album also, das ganz anders ist, als zu erwarten war, ein ganz merkwürdiger Brocken.

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Atmosphere - When Life Gives You Lemons...

Unsere Wertung: ****

When Life Gives You Lemons...

Atmosphere sind absolute Ausnahmekünstler.
Mit dem neuen Album stellen sie das auch wieder eindrucksvoll unter Beweis.
Slugs Rap passt absolut zu den Klängen der Band und man hört, wie auch schon auf den vorherigen Alben, eine wirkliche Leidenschaft zur Musik und zum Leben heraus.

Klare Kaufempfehlung :)

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Giovanni Ferrario - Headquarter Delirium

Unsere Wertung: ****

Headquarter Delirium

Der italienische Songwriter, Gitarrist und Produzent GIOVANNI FERRARIO zählt zu den Schlüssel-figuren der italienischen Indieszene. 1997 gründete er die Band MICEVICE, deren drei Alben von der Kritik hoch gelobt wurden und tourte regelmäßig mit Indie-Größen wie CRISTINA DONÀ, SCISMA oder MORGAN. Nach seiner Kollaboration mit HUGO RACE & THE TRUE SPIRIT arbeitet er aktuell gemeinsam mit PJ HARVEY & JOHN PARISH an deren neuem Studiowerk. Mit dem jetzt erscheinenden Album Headquarter Delirium tritt GIOVANNI FERRARIO wieder als begnadeter Songwriter in Erscheinung. Stimmlich zwischen LOU REED und NICK CAVE angesiedelt und unterstützt von den beiden JOHN PARISH Musikern JEAN-MARC BUTTY und MARTA COLLICA sowie HUGO RACE wartet FERRARIO mit einem einfallsreich arrangierten, spannenden Mix aus psychedelisch angereichertem Rock und Folk sowie einer Prise Electronic auf. Eine stil-listische Hommage an den Sound der 60er und 70er Jahre, ohne jedoch in die nostalgische Retrofalle zu gehen. Klassisches Songwriting eben und ein nachhaltig fesselndes Album.

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Monochrome - Cache

Unsere Wertung: ****

Cache

Ausgehend von der multilingualen Bedeutung seines Titels ist das vierte Album von Monochrome ein Zwischenspeicher, ein Versteck von Spuren und zwar von Spuren einer unterirdischen Geschichte der Popkultur. Mit "Cache" begibt sich das deutsch-schweizerische Sextett mit seinem gewohnt-ungewohnten Instrumentarium - zu dem alle Werkzeuge von Punk, Hardcore und Pop gehören - auf Spurensuche und wird fündig: Mit Detailverliebtheit und viel Sinn für die schöne Anekdote arbeiten Monochrome in zwölf Songs heraus, was in den letzten Jahrzehnten gleichsam im Puffer-Speicher der Popgeschichte hängen geblieben ist. Dabei geht es nicht um stilistische Imitationen oder Retro-Referenzen. Hier klingt nichts wie Achtziger oder Neunziger etc., vielmehr hört man eben, was bisher nur versteckt war, jetzt nach außen gekehrt, offen und spielerisch. "A real triumph!" meinte Joe Katz, der "Cache" gemastert hat. Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Sa Dingding - Alive

Unsere Wertung: ****

Alive [UK-Import]

Auch wenn die Globalisierung allerorten Thema ist, musikalisch bleibt man lieber unter sich. Die Zeiten liegen lange zurück, als Weltmusik nicht nur ein überspanntes Wort war, sondern mit Künstlern wie Peter Gabriel prominente Paten hatte, oder sogar in den deutschen Charts zu finden war (z.B. Ofra Haza). Heute muss man wieder aufmerksam abseits des Mainstream lauschen, um fündig zu werden.

Sa Dingding wird nicht nur dafür Aufmerksamkeit bekommen, dass sie den "World Music Awards" der BBC gewonnen hat, sondern weil das Album "Alive" unglaublich ist. Seit langem gab es keine Künstlerin, die ein so kulturübergreifendes Verständnis für Musik gezeigt hat.

Beim ersten Hören überraschen eher die hochmodernen und dem westlichen Ohr sehr vertrauten Arrangements. Doch wer hier ein plattes Crossoverexperiment für Chinarestaurants und Asia-Loungesampler vermutet, sollte tiefer hören. Ausgehend von asiatischen Klangstrukturen und traditionellen Melodien holt sie verschiedene Einflüsse in ihre Musik und webt daraus komplexe und doch zugängliche Stücke. So treffen klassische Streicher auf Drum & Bass (Mama Tien Na), eine betörende Gesanglinie wird mit modernen Clubklängen kombiniert (Alive) und "Holy Incense" schichtet weiche Synthtiflächen über einem hypnotischen Beat. Auf "Oldster by Xilin River" klingt sie fast wie eine asiatische Björk, und "Tuo Luo Ni" mündet nach einem atmosphärischen Intro in einen treibenden Popsong.
Zusammengehalten werden die Stücke von der Stimme der Sängerin mit dem charakteristischen kehligen Timbre und dem Kippen zwischen Brust- und Kopfstimme. So vielfältig die Einflüsse auch sein mögen, niemals scheint sie die Erfurcht vor ihren musikalischen Wurzeln zu verlieren.
Sogar sprachlich sprengt sie Grenzen, indem sie in vier Sprachen singt - eine davon selbst erfunden.

Wenn sie schließlich mit "Qin Shang", einer wunderbar zarten Pianoballade, endet, könnte man ihr zutrauen, dass sie die Welten etwas näher zueinander bringt - auf diesem Album ist es ihr schon gelungen.

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Mittwoch, 14. Mai 2008

LSD - Watch Out for the Third Rail

Unsere Wertung: *****

Watch Out for the Third Rail

Neuauflage des wohl wichtigsten deutschen Rap-Albums.

Vergesst Savas, Aggro, Kollegah... DAS hier ist DIE relevante Hip Hop Scheibe aus Deutschland.

Future Rock und seine Mannen haben sich mit diesem Feuerwerk an Samples ein Denkmal gesetzt. Ideenreichtum, Innovation, eigener Stil... Dinge die man im heutigen Hip Hop Kindergarten leider schmerzlich vermisst! Wer diese Scheibe nicht sein Eigen nennt hat schwer was verpasst!

Auch nach 17 Jahren endeckt man immer noch etwas neues, was bei über 1000 verwendeten Samples auch kein Wunder ist. Aber diese Platte ist deshalb trotzdem über alle Maßen musikalisch. Wer diese Album nicht liebt hat den Hip-Hop nicht verstanden.

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The Gutter Twins - Saturnalia

Unsere Wertung: ****

Saturnalia

Für alle, die gute Gitarrenmusik und prägnante Stimmen lieben, ist dieses Album ein Muß. Die Songs sind erstklassig strukturiert, eher ruhig, z.T. melancholisch, aber voller Groove. Mark Lanegan's Simme ist gewohnt rau und dominant ohne aufdringlich zu sein. Die Gitarrenarbeit Greg Dulli's ist perfekt abgestimmt. Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte die anstehende Tour nutzen und sich die Gutter Twins live ansehen.

Fazit: Ein hervorragendes Album ohne Einbrüche, das in jede gute Sammlung gehört!

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Mudcrutch - Mudcrutch

Unsere Wertung: ****

Mudcrutch

Tom Petty kehrt mit seiner alten Band zurück!

Da ich seit ca. 28 Jahren ein grosser Tom Petty & The Heartbreakers-Fan bin und im Wesentlichen ALLES hierzu "rückwärts runterpfeiffen" kann, erspare ich mir sämtliche Details und/oder Vergleiche. Nur so viel: Ich hätte nie gedacht, dass Mr. Petty es mit seinen knapp 58 Jahren nocheinmal schafft, solch ein epochales und wegweisendes Album aufzunehmen!!! Ich kann gar nicht beschreiben, wieviel Spass ich beim Zuhören und "Abrocken" dieser Scheibe habe und welche wahnsinnigen Frühlingsgefühle da in mir aufsteigen!!! Mehr Rock'n'Roll geht nun wirklich nicht mehr!!! Gott, ich danke Dir, dass es sowas (heutzutage) noch gibt!!! Hoffentlich denkt der gute Tom noch lange nicht an seine Rente! RESPEKT!!!

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Dienstag, 13. Mai 2008

Buckshot & 9th Wonder - The Formula

Unsere Wertung: ****

The Formula

Dass Hip-Hopper eine große Klappe haben, ist ja hinreichend bekannt.
In diesen Falle muss man aber doch wohlwollend beipflichten, wenn dieser 9th Wonder von sich erzählt
er wäre der beste Hip-Hop Produzent der Welt. Als gäbe es keine anderen?

Wer das Album "Chemistry" der beiden schon im Regal hat, kann sich ohne Probleme auch dieses als Heilmittel gegen den langweiligen Mainstream Rap zufügen.

Herrlich, wenn man das mal mit größter Freude über ein neues Album schreiben kann.
9th Wonder lässt herrlich sympathisch wie eh und je die Bässe springen. Sein Drumprogramming erfreut sich trotz aller Einfachheit immer wieder der einen überraschenden Snare oder der anderen Kick aus dem Blauen.

Und dass der Mann aus North Carolina ein gutes Händchen beim Griff in die Plattenkiste hat, beweist er eben nicht nur bei der Sampleauswahl für Erykah Badus aktuelle Single "Honey" (Nancy Wilson, irgendjemand?!), sondern auch durchgehend auf "The Formula".

Rapper Buckshot ist, angesichts einer 16-jährigen Karriere, sowieso jeder Kritik erhaben. Woher dieser 1.60 Meter-Mann die Energie und Potenz für seine Stimme hernimmt, bleibt ein Rätsel. Die Prägnanz des Singsangs seines Staublungenorgans zieht sich konstant und tonangebend durch knapp 50 Minuten souligen Raps mit reichlich Neunziger-Bezügen.

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