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Samstag, 5. Juli 2008

Tricky - Knowle West Boy

Unsere Wertung: ****

Knowle West Boy


Tricky legt mit Knowle West Boy lange fünf Jahre nach dem schlappen Vulnerable
eines seiner besten Werke überhaupt vor. Der Titel bezieht sich auf den
ärmlichen Stadtteil Bristols, in dem der TripHop-Pionier groß wurde. An
diesen Ort kehrt Tricky nun in diesem autobiografischen Album zurück.
Dazu ist er aus seiner Wahlheimat L.A. zurück nach Bristol gekehrt, in
das Viertel „...in das sich Massive Attack nie trauten, weil sie was
aufs Maul bekommen hätten...“. Der Brite wird also zum Knowle West Boy
und Tricky verschweigt - konsquent wie er ist - auch nicht den Mist,
den er dort verzapft hat. In „School Gates“ erzählt er zum Beispiel die
Geschichte seiner Freundin, die mit 16 schwanger wird. Er verklärt also
nicht die Vergangenheit, und auch ansonsten hält sich Tricky nicht mit
Belanglosigkeiten auf. Das Album ist ein Knaller, ein musikalischer
Rundumschlag, der sämtliche Demarkationslinien pulverisiert. Alles und
noch mehr, was sich Tricky in seiner 1991 gestarteten Karriere
einverleibte, taucht auf: Punk-Rock, verschleppter Düster-TripHop, Dub,
Zitate aus Country, Folk und Weltmusik, der Aufprall von Streichern mit
gebrochener Elektronika, Gespenstisches und unfassbar Schönes, Ragga
und New Wave. Kein Song gleicht dem anderen, auch weil Tricky - der
sich selber als mäßig guten Sänger sieht - mit vielen Gästen am Mikro
arbeitet. Bevorzugt Frauen natürlich wie Alex Mills aus Leeds auf
„Puppy Toy“, seine ex-Freundin Lubna singt auf „Past Mistake“ und
„School Gates“. „Veronica“ trägt den Namen einer Sängerin aus Italien,
die dieses Stück größtenteils schrieb und „Slow“ ist eine Coverversion
des Liedes von Kylie Minogue.

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