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Montag, 14. Februar 2011

Bright Eyes - The People's Key

Unsere Wertung: ****
The People'S Key

Ein wenig rar haben sich die Bright Eyes seit dem Jahre 2007 und dem Album Cassadaga gemacht, was auch an den Aktivitäten ihres Wortführes lag. Conor Oberst war solo, mit der Mystic Valley Band oder den Monsters Of Folk unterwegs. In dieser Zeit machte sich das Gerücht breit, dass die Bright Eyes aus Omaha im US-Bundesstaat Nebraska noch ein letztes Album einspielen, um dann Geschichte zu werden. Nach vierjähriger Pause nun liegt es mit The People’s Keys vor, und fast nichts ist wie vorher. Einmal abgesehen von dem Cover mit dem Feuerbild, das nur durch einen Sticker auf die Bright Eyes schließen lässt, und auch abgesehen von der Kernbesetzung Conor Oberst, Mike Mogis und Nathaniel Walcott, die von Musikern aus den Reihen von Now It’s Overhead, Autolux, Cursive oder The Faint unterstützt werden. Mit ihnen zusammen gehen die Bright Eyes auf eine musikalische Reise, die weg von dem vertrauten Terrain des Indie-Folk mit seinen Country-Elementen führt, ohne es ganz zu verlassen. Was auffällt an einem immer noch jungen Songwriter Oberst - er feiert fast zeitgleich zur Albumveröffentlichung seinen 31sten Geburtstag – zu dem frühen „Wunderkind“ ist, dass er weniger in sich selber schaut oder auf menschliche Beziehungen und Sorgen, er seine Stimme nicht mehr so ergreifend hebt und senkt. Negativ betrachtet, kann man ihm vorwerfen, dass er einen nicht mehr so mitreißt und tief berührt. Postiv gesehen ist Conor gereift und rückt ab von seinen jugendlichen Nöten, Ängsten und Endzeitstimmungen. Der immer noch außergewöhnliche Songwriter hat einen Reifeprozess hinter sich, und so geht es in den Liedern von The People’s Keys rockiger zu, mischen sich Elektronik und Keyboard-Sounds unter die rockigen („Jejune Stars“, ) und poppigen Stücken („Triple Spiral“), ohne dass hier von einer Fortsetzung von Digital Ash In A Digital Urn gesprochen werden kann. Auch die üppigen Arrangements von Cassadaga fehlen, dafür findet sich mit dem „Ladder Song“ ein Lied, dass völlig ausbricht aus diesem klasse und klar produzierten Alben. Zu sanften Pianotönen singt Oberst herzerweichend “No one knows where the ladders goes, you're gonna lose what you love the most". Wenn die Bright Eyes sich mit The People’s Keys tatsächlich verabschieden, dann vielleicht nicht mit einem gewaltigen Knall...aber ganz bestimmt auch nicht als Verpuffung!

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