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Mittwoch, 28. Mai 2008

Tindersticks - The Hungry Saw

Unsere Wertung: ****

The Hungry Saw

Nach 5 Jahren "Hungern" ein neues Album.

Fünf Jahre sind vergangen, seit die Tindersticks ihr letztes Album „Waiting for the Moon“veröffentlicht haben. Diese lange Zeit des Wartens wurde nur durch die zwei Soloalben des Frontmanns Stuart Staples unterbrochen. In dieser Zeit zog Staples nach Frankreich um, wo er das „Le Chien Chanceux“-Studio errichtete und „The Hungry Saw“ schrieb.

Schüchtern tasten sich Klaviertöne ins Album; als versuchte ein Schüler seine Beklommenheit wegzuklimpern, ehe der Lehrer kommt. Die später peu a peu hervorgestoßenen Einzeltöne der E-Gitarre in "Mother dear" wirken ähnlich unfertig und vereinsamt. Die Tindersticks waren halt noch nie eine Band, die perfekt sein wollte. Das Schwelgen in Emotionen war sets ihr Metier - auch auf dem neuen, siebten Album. Zum Glück ist es überhaupt da; immerhin war Sänger Stuart Staples zuletzt zweimal solo fremdgegangen. Doch umso formstärker kehren Staples, David Boulter (keyb) und Neil Fraser (g) zurück. Die reduzierten, oft von Akustikgitarre und Orgel, seltener von Streichern geprägten Songs atmen ländliche Gelassenheit, Abendmelancholie. Es ist die Stimmung der französischen Provinz, wo Staples wohnt und schreibt. Dort ist das Leben höchstens mittelschnell, und so geriet "The hungry Saw" erneut zu einem großen Balladenalbum mit dem epischen Schluss- und Höhepunkt "The Turns we took". Es kommt ohne jene relativierenden Schieflagen aus, die frühere Werke der Briten prägten. Vom Kitsch sind sie dennoch weit weg. Wer sehnsuchtsvolle Einsamkeit als kreatives Zentrum seines Schaffens akzeptiert hat, ist davor gut gefeit. Für immer und ewig.


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