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Mittwoch, 12. Januar 2011

The Decemberists - The King Is Dead

Unsere Wertung: ****
The King Is Dead

Bei The Decemberists ging in den letzten Jahren nichts ohne Überlänge und vertrackte Konzepte: Die Single "The Tain" brachte es mal eben auf 18,5 Minuten, auf dem Album "The Crane Wife" vertonte die US-Folkband ein japanisches Märchen in drei Songs, und ihr letztes Werk "The Hazards of Love" lässt sich nur als Progfolkoper bezeichnen. Man könnte bei Bandchef und Songschreiber Colin Meloy Ermüdungserscheinungen vermuten, denn auf dem sechsten Studioalbum halten sich alle Kompositionen an konventionelle Längenvorgaben, und auch die inhaltliche Klammer fehlt. Doch Meloy hat einfach das für ihn schwerstmögliche Konzept gewählt: Purismus. Die Songs orientieren sich am Countryrock der 70er und schielen im größtenteils akustischen Gewand auf Neil Youngs Meisterwerk "Harvest". Genregemäß hat sich Meloy mit der Alternative-Country-Sängerin Gillian Welsh eine perfekte Gegenspielerin gesucht. Und auch R.E.M.-Gitarrist Peter Buck ist nicht gerade zufällig auf der Gästeliste: "Calamity Song" und "Down by the Water" könnten auch als Americana-Höhepunkte aus den folkigen Anfangstagen von R.E.M. durchgehen. Vor allem aber hat Meloy sein Händchen für Melodien noch stärker spielen lassen. Schon die herzerwärmende Ballade "January Hymn" wird uns mühelos durch den Winter bringen. Doch es folgt auch noch "June Hymn" - und spätstens dann ist klar, dass dieses Album fürs komplette Musikjahr 2011 als Messlatte taugt.

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